Studie Betriebsrente: Sicherheit oder hohe Verzinsung?
Frankfurt/Main (dpa) - Die Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland legt bei einer Betriebsrente großen Wert auf Sicherheit. Einer Umfrage zufolge finden 78 Prozent eine risikofreie Anlage ihrer Sparbeiträge wichtiger ist als eine hohe Rendite.
Vor zwei Jahren waren es noch 65 Prozent, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson hervorgeht. Das Sicherheitsbedürfnis der Arbeitnehmer stehe im Gegensatz zu den Bestrebungen des Gesetzgebers, heißt es in der Studie, die alle zwei Jahre durchgeführt wird.
Anfang des Jahres war das Betriebsrentenstärkungsgesetz in Kraft getreten. Beschäftigten, die auf diese Weise vorsorgen, darf kein fester Betrag mehr zugesichert werden, er soll nur noch als Ziel genannt werden. Die Auszahlungen im Alter können höher ausfallen als bei der klassischen Variante mit Garantie, können aber schwanken.
Der Arbeitgeber ist bei negativer Kapitalentwicklung nicht dazu verpflichtet, die Summe der gezahlten Beiträge zu garantieren. Die konkreten Vereinbarungen sollen Arbeitgeber und Gewerkschaften erarbeiten und in Tarifverträgen festlegen. Das neue Modell soll es für kleinere und mittlere Unternehmen attraktiver machen, Mitarbeitern ein Zusatzplus im Alter anzubieten.
„Unsere Studie legt nahe, dass viele Arbeitnehmer der reinen Beitragszusage skeptisch gegenüberstehen“, erklärte Willis-Towers-Watson Experte Wilhelm-Friedrich Puschinski laut Mitteilung.
Für fast drei Viertel (72 Prozent) der gut 2000 befragten Arbeitnehmer ist die Alterssicherung in den letzten Jahren wichtiger geworden (2015: 53 Prozent). Viele Mitarbeiter fühlen sich von der Vielzahl der Möglichkeiten allerdings überfordert. Für 74 Prozent der Beschäftigten ist es daher wichtig, dass ihr Arbeitgeber eine aktive Rolle beim Angebot einer betrieblichen Altersversorgung übernimmt. Wichtig ist den meisten (69 Prozent) auch, dass sie bei einem Wechsel des Arbeitgebers ihre Betriebsrente fortführen können.