Dax legt zu - Gute Daten vom US-Arbeitsmarkt

Frankfurt/Main (dpa) - Überraschend positive Signale vom US-Arbeitsmarkt haben dem Dax am Freitag den dritten Gewinntag in Folge beschert.

Der Leitindex war zwischendurch sogar auf den höchsten Stand seit Anfang September gesprungen und verabschiedete sich am Ende mit einem Plus von 0,54 Prozent auf 5675,70 Punkte ins Wochenende. Seit seinem Zwischentief am Dienstag schoss er damit in der Spitze um gut 11 Prozent nach oben. Auf Wochensicht bedeutete dies einen Aufschlag von 3,16 Prozent. Auch der MDax legte am Freitag weiter zu, und zwar um 0,62 Prozent auf 8450,66 Punkte. Der TecDax sank um 0,53 Prozent auf 660,33 Punkte.

Die Beschäftigung war in den USA im Vormonat in etwa doppelt so stark wie erwartet gestiegen. Börsianer werteten das Signal positiv, da der schwache US-Arbeitsmarkt über den Konsum als größter Bremsklotz für die Konjunktur gilt. Die Daten sollten nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen aber „nicht überinterpretiert“ werden. Der von der US-Regierung gemeldete Anstieg um 103 000 Stellen sei durch fast 50 000 „neue“ Stellen verzerrt worden, die im vergangenen Monat streikbedingt weggefallen waren.

Angeführt wurde der Dax von den BMW-Aktien, die um 4,06 Prozent auf 50,89 Euro kletterten. Auch die Daimler- und die Volkswagen-Papiere notierten im Plus. Analysten hatten sich mit meist positiven Studien zu Wort gemeldet. So schrieben die Experten von Barclays Capital, dass die Befürchtungen einer sich eintrübenden Konjunktur in China und eines Einbruchs des dortigen Automarktes übertrieben seien. Die Lufthansa-Aktien rückten um 0,71 Prozent auf 9,61 Euro vor, nachdem die umstrittene Luftverkehrsabgabe einem Bericht des „Weser-Kuriers“ zufolge verringert werden soll.

Die T-Aktien fielen indes um 1,88 Prozent auf 9,07 Euro. Die Bonner Staatsanwaltschaft prüft Vorwürfe gegen die Deutsche Telekom wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrugs. Hintergrund ist eine Strafanzeige von Klaus Harisch und Peter Wünsch, den Gründern des Telekom-Konkurrenten Telegate. Sie geben an, durch falsche Kostenabrechnungen der Telekom einen Millionenschaden erlitten zu haben.

Auch einige zuletzt deutlich verbesserte Finanzwerte verloren wieder etwas an Wert: So verbilligten sich die Aktien der Commerzbank als schwächster Dax-Wert um genau 4,00 Prozent auf 1,78 Euro und die Munich-Re-Papiere büßten 1,74 Prozent ein auf 95,30 Euro. Die Papiere der Deutschen Bank sanken um 1,75 Prozent.

Der EuroStoxx 50 schloss um 0,91 Prozent höher bei 2269,19 Punkten. Auch der CAC 40 in Paris und der Londoner FTSE 100 gingen mit Gewinnen aus dem Handel. In New York stand der Dow Jones zum europäischen Handelsschluss etwa 0,3 Prozent im Plus.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,76 (Vortag: 1,70) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,24 Prozent auf 129,66 Punkte. Der Bund Future verlor 0,36 Prozent auf 135,39 Punkte. Der Euro stieg nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten weiter und notierte zuletzt bei 1,3499 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs gegen Mittag noch auf 1,3434 (Donnerstag: 1,3269) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7444 (0,7536) Euro.