Fachmesse Anuga: Bierkäse und Obst-Sushi
Auf der Fachmesse Anuga in Köln werden die neuesten Trends gezeigt. Fertigprodukte sind besonders gefragt.
Köln. Käse mit Biergeschmack, Mango-Schoko-Sushi, Kürbiskernpresskuchenmehl oder Speckcreme aus dem Glas: Bei der weltgrößten Ernährungsfachmesse Anuga zeigen 6600 Anbieter aus 100 Ländern, was sie sich Neues ausgedacht haben. Fingerfood, Feinkost, Tiefkühlwaren, koschere Produkte, Regionales, Exotisches, Bio-Essen und Getränke werden aufgetischt.
Zugleich wirbt die Ernährungsbranche aber — nach Lebensmittelskandalen, Ekel-Berichten und der Ehec-Krise — auch um Vertrauen beim verunsicherten Verbraucher.
Klar im Trend liegen schnelle Fertigprodukte. Dazu zählt etwa der Burger für den Toaster, der als „Bausatz“ — bestehend aus zwei Hackfleischscheiben, Brötchen und Soßen — angeboten wird. In zweieinhalb Minuten ist der Nachfolger des toastbaren Wiener Schnitzels verzehrfertig. Im Toaster können neuerdings auch fertige Plundertaschen warm gemacht werden, die es mit Apfel- oder Nougatfüllung gibt.
Komplett neu ist das süße Sushi, das von Thailand aus auch den deutschen Markt erobern soll. Dabei werden die klassischen Reisrollen mit Mango und Ananas gefüllt und mit flüssigem Stickstoff tiefgefroren. In Japan nicht mehr wegzudenken, hierzulande noch eher unbekannt sind die neuen Sushi-Sandwiches. Die Onigiri gibt es süß mit Milchreis, Vanille und Aprikosenkompott genauso wie herzhaft mit Lachs und Basilikum.
Wer bei Obst an Apfel oder Banane auf die Faust denkt, ist bei der „Anuga“ überrascht: Da steckt „Obst to Go“ in einer Box in 150-Kalorien-Einheiten oder kommt geliert oder püriert in der Plastikpackung daher.
Neben den Fertigprodukten liegen besonders hochwertige und naturbelassene Lebensmittel im Trend. Dazu gehört der sehr aromatische Kokosblütenzucker, der sich zum Verfeinern von Speisen eignet und besonders viel Kalium enthalten soll. Er soll ab kommendem Jahr erhältlich sein.
Zwölf Tonnen Äpfel braucht es, um einen Liter Apfelkernöl herzustellen. Dafür ist das kleine Fläschchen mit 16 Euro auch nicht gerade billig. Eingesetzt wird das Öl für Carpaccio, Steaks oder besondere Desserts. Bei den Gewürzen fällt rotes Flüssigsalz aus Hawaii mit hohem Eisengehalt auf — es wird erstmals in Köln vorgestellt.
Bei den Getränken gehört mit Kohlensäure versetzter Eiskaffee zu den Neuheiten. Mit einem speziellen Siphon-System soll garantiert werden, dass der limonadenartige Kaffee bis zum letzten Glas seine Kohlensäure behält. Nicht jedermanns Fall ist vermutlich „Drinkvinegar“, der neue Essig zum Trinken. Er wird eins zu fünf mit Wasser verdünnt und in den Geschmacksrichtungen Kirsche, Granatapfel und Blaubeere angeboten.