Der Wirtschaft wachsen Flügel
Konjunktur: Der IWF erhöht seine Wachstumsprognose, der deutsche Export boomt – der Aufschwung ist da.
Berlin. Jetzt häufen sich die positiven Nachrichten zu Konjunktur und Aktienmärkten: Der Internationale Währungsfonds korrigiert seine Wachstumsprognose erneut nach oben, der deutsche Export schafft Rekordzuwächse, der Dow Jones macht einen Riesensatz über die 10000er-Schwelle, und der Euro kennt seit Tagen nur eine Richtung: aufwärts.
Auch der deutsche Exportmotor brummt wieder. Weltweit füllen Firmen ihre Lager und vertrauen auf Waren "Made in Germany". Volkswirte sagen Deutschlands Exporteuren goldene Zeiten voraus - zumindest für die nächsten Monate.
Im Mai 2010 legten die Ausfuhren auf Jahressicht so deutlich zu wie seit zehn Jahren nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bei den Importen gab es sogar das stärkste Plus seit Januar 1989. Damit setzte sich nach einer kleinen Delle im April der Aufwärtstrend im deutschen Außenhandel fort.
"Der Außenhandel hat wieder seine Funktion als Motor für die deutsche Wirtschaft übernommen", erklärte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner.
"Die insgesamt positiven Erwartungen im Maschinenbau und der Fahrzeugindustrie, aber auch in der Elektro- und Chemieindustrie lassen darauf schließen, dass sich die Erholung weiter fortsetzen wird." Schon jetzt sei absehbar, "dass der deutsche Export im ersten Halbjahr alle Erwartungen übertreffen wird".
Überraschend deutlich fiel auch der Anstieg der Produktion deutscher Unternehmen aus: Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums erhöhte sich die Gesamtproduktion auf Monatssicht preis- und saisonbereinigt um 2,6 Prozent. Die Unternehmen profitierten von den guten Auftragseingängen in den vergangenen Monaten - besonders die Auto- und Metallindustrie.
Auch global gesehen gewinnt die Wirtschaft weiter an Fahrt. Laut der neuen IWF-Schätzung wächst die Weltwirtschaft in diesem Jahr um immerhin 4,6 Prozent, zunächst waren 3,9 Prozent erwartet worden. Die wichtigsten Konjunkturmotoren stehen laut IWF eindeutig in China und Indien. Hierzulande fällt die Erholung zwar nur moderat aus - aber eben doch besser als bislang angenommen.