Devisen: Beruhigung an Märkten treibt Euro auf höchsten Stand seit November
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Beruhigung an den Finanzmärkten hat den Euro am Freitag auf den höchsten Stand seit Anfang November 2010getrieben. Der Gemeinschaftswährung gelang dabei auch der Sprung über diepsychologisch wichtige Marke von 1,41 US-Dollar.
Am späten Nachmittag kosteteein Euro 1,4137 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkursam Mittag auf 1,4130 (Donnerstag: 1,4004) Dollar festgesetzt. Der Dollar wardamit 0,7077 (0,7141) Euro wert.
"Der Beschluss der G7-Staaten, gemeinsam gegen die jüngste Aufwertung desYen vorzugehen, hat für eine Beruhigung an den Finanzmärkten gesorgt", sagteDevisenexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Dieshabe dem Euro Auftrieb gegeben. Die Aussicht auf einen möglichenWaffenstillstand in Libyen habe in die gleiche Richtung gewirkt. In der Nachtzum Freitag hatten die G7-Finanzminister und Notenbankpräsidenten beschlossen,gemeinsam gegen den starken Anstieg des Yen vorzugehen. Es war das erste Malseit mehr als zehn Jahren, dass die führenden Wirtschaftsnationen gemeinsam amDevisenmarkt eingriffen.
Das gemeinsame Vorgehen der weltweit größten Industriestaaten (G7) und derführenden Notenbanken für ein Ende des Höhenflugs des japanischen Yen ist nachEinschätzung der DekaBank ein sehr starkes und auch wirksames Signal. "DerAufwertungsdruck für den Yen dürfte ausgeschaltet werden", sagteDekaBank-Experte Kristian Tödtmann. Es sei mit einer nachhaltigen Schwächung desYen zu rechnen. Der Schulterschluss der Notenbanken dürfte wirken.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,87380 (0,86745) britische Pfund , 114,68 (110,42)japanische Yen und 1,2758 (1,2625) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.420,00 (1.403,75) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete31.770,00 (31.670,00) Euro.