Devisen: Euro gibt deutlich auf gut 1,36 US-Dollar nach

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag kräftignachgegeben. Bis zum späten Nachmittag sank die Gemeinschaftswährung auf bis zu1,3624 US-Dollar und kostete fast zwei Cent weniger als am Morgen.

Damit hat derEuro seine Kursgewinne seit Wochenbeginn fast vollständig eingebüßt. DieEuropäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag noch auf1,3745 (Mittwoch: 1,3803) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7275(0,7245) Euro.

Händler begründeten die Kursverluste zum einen mit Enttäuschung am Markt aufneue Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. Nachdem Trichet die Märkteim Januar mit Warnungen vor einem kurzfristigen Preisschub überrascht hatte,hätten einige Marktteilnehmer offenbar auf eine Verschärfung des Tons gehofft,hieß es. Trichet bestätigte jedoch seine Aussagen von Januar, wonach deraktuelle Preisschub bislang keine Gefahr für die Preisstabilität darstellt.Schnelle Zinserhöhungen sind vor diesem Hintergrund unwahrscheinlich. Fürzusätzliche Belastung sorgten zudem robuste Konjunkturdaten aus den USA.

"Viele Marktteilnehmer setzen seit Tagen auf einen steigenden Euro", sagteDevisenexperte Volker Weber von M.M. Warburg. Zwar verwies auch Weber aufpotenzielle Enttäuschung am Markt angesichts der Aussagen Trichets. DieEntwicklung sei aber auch von handelstechnischen Faktoren getrieben worden.Zudem hätten nicht wenige Marktteilnehmer angesichts der starken Unruhen inÄgypten Risikopositionen aufgelöst, was den Euro zusätzlich belastet habe. "Alldiese Faktoren zusammen haben den Euro heute stark unter Druck gesetzt."

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,84865 (0,85190) britische Pfund , 112,46(112,35) japanische Yen und 1,2987 (1,2922) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde inLondon am Nachmittag mit 1.328,00 (1.337,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Goldkostete 30.590,00 (30.550,00) Euro.