dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Ackermann trimmt Deutsche Bank auf Rekordkurs =
Frankfurt/Main (dpa) - Nach Milliardeninvestitionen in das Privatkundengeschäft und den Konzernumbau geht die Deutsche Bank ab 2011 auf Rekordjagd. „2010 war ein Jahr des Säens, 2011 soll ein Jahr des Erntens werden“, sagte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Frankfurt. Das ehrgeizige Gewinnziel von zehn Milliarden Euro operativem Vorsteuergewinn sei erreichbar, „wenn sich uns nicht unerwartet große Hindernisse in den Weg stellen“. Der Start ins Jahr war wie erwartet erfolgreich: „Der Januar hat gut begonnen. Das gilt für alle Geschäftsbereiche.“ Das Zehn-Milliarden-Euro-Ziel solle auch über 2011 hinaus gelten: „Wir haben weiter ehrgeizige Ziele.“
Arbeitnehmer hatten 2010 mehr Geld in den Taschen =
Wiesbaden (dpa) - Deutlich mehr Geld in den Taschen hatten im vergangenen Jahr die vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer in Deutschland. Ihre Löhne stiegen im Vergleich zu 2009 preisbereinigt im Schnitt um 1,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Auf das gesamte Jahrzehnt gesehen haben aber die Besitzer von Kapital und Vermögen den deutlich höheren Schnitt gemacht, wie das WSI-Tarifarchiv der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf berichtete. Die Reallohnsteigerung um 1,4 Prozent im Jahr 2010 war eine von nur drei im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends.
Hochtief gibt sich noch nicht geschlagen - Etappensieg für ACS =
Madrid/Essen (dpa) - Auf dem Weg zur Übernahme von Hochtief ist der spanische Baukonzern ACS kaum noch aufzuhalten. Dennoch gibt sich Deutschlands größter Baukonzern im Kampf um seine Unabhängigkeit noch nicht geschlagen. Der Angreifer ACS konnte mit dem Überspringen der wichtigen 30-Prozent-Marke einen weiteren Etappensieg feiern - mit 33,49 Prozent kontrolliert ACS derzeit mehr als ein Drittel der Hochtief-Anteile, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.„Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um den Erhalt des Unternehmens“, sagte Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter am Donnerstag.
Nordafrika-Unruhen machen Tui Travel zu schaffen =
Crawley/Hannover (dpa) - Wegen der Unruhen in Ägypten und Tunesien stellt sich Europas größter Reiseveranstalter Tui Travel im laufenden Wintergeschäft auf zusätzliche Belastungen ein. Die Aufstände in den beiden nordafrikanischen Ländern dürften zwischen Januar und März mit 25 bis 30 Millionen britischen Pfund (29 bis 35 Mio Euro) zu Buche schlagen. Dies teilte die wichtigste Tochter der Tui AG aus Hannover am Donnerstag in Crawley bei London mit. Konzernchef Michael Frenzel erwartet jedoch, dass Ägypten ein attraktives Reiseziel bleibt.
Medienmogul Murdoch verdient am Kabelfernsehen =
New York (dpa) - Das florierende Fernsehgeschäft füllt Medienmogul Rupert Murdoch die Kasse. Im zweiten Geschäftsquartal konnte seine News Corp. den Gewinn mehr als verdoppeln - auf unterm Strich 642 Millionen Dollar (465 Mio Euro). „In den USA wachsen unsere Kabelkanäle und gewinnen neue Abonnenten“, sagte Murdoch am Mittwoch. Zudem erholten sich die frei empfangbaren Fernsehsender. Der Umsatz erhöhte sich insgesamt um 1 Prozent auf knapp 8,8 Milliarden Dollar. In der Wirtschaftskrise waren die überlebenswichtigen Werbespots vielfach ausgeblieben.
Starker Yen ärgert Sony =
Tokio (dpa) - Der starke Yen und niedrige Margen im TV-Geschäft drücken beim japanischen Elektronikriesen Sony auf die Bilanz. Der Hersteller von Fernsehern, Kameras und der Spielekonsole Playstation verdiente im vergangenen Quartal nicht nur deutlich weniger als im Vorjahr, sondern musste auch seine Umsatzprognose fürs Gesamtjahr kappen. Der Gewinn fiel in dem Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal um 8,6 Prozent auf 79,2 Milliarden Yen (701 Mio Euro), wie Sony am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz schrumpfte um 1,4 Prozent auf 2,2 Billionen Yen. Für das am 31. März auslaufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern jetzt mit einem Umsatz von 7,2 statt 7,4 Billionen Yen.
Europa soll Handel mit gebrauchter Software klären =
Karlsruhe (dpa) - Die strittige Frage, ob gebrauchte Software weiterverkauft werden darf, beschäftigt nun den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Das Problem betreffe das harmonisierte EU-Recht und müsse deshalb zwingend dem EuGH vorgelegt werden, erklärte der Bundesgerichtshof am Donnerstag in Karlsruhe. Damit ist die mit Spannung erwartete Entscheidung ein weiteres Mal aufgeschoben. Geklagt hatte der Software-Hersteller Oracle gegen eine Firma, die Softwarelizenzen von Unternehmen ankauft und vertreibt. Der Vorwurf lautete, dass dies ein Verstoß gegen das Urheberrecht darstelle. In den Vorinstanzen erhielt Oracle Recht.
Dax ohne klaren Trend - EZB-Sitzung gibt kaum Impulse =
Frankfurt/Main (dpa) - Nach seinem Zwei-Jahres-Hoch vom Vortag hat der Dax am Donnerstag keinen klaren Trend aufgewiesen. Die Ergebnisse der EZB-Sitzung gaben am Nachmittag ebenso wenig nachhaltige Impulse wie aktuelle Konjunkturdaten aus den USA. Zuletzt büßte der Leitindex 0,14 Prozent ein auf 7174 Punkte. Tags zuvor war das Kursbarometer mit 7222 Punkten zeitweise auf den höchsten Stand seit Mai 2008 geklettert. Der MDax stand prozentual unverändert bei 10 241 Punkten, während der TecDax um 0,17 Prozent auf 876 Punkte zulegte. Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3745 (Mittwoch: 1,3803) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7275 (0,7245) Euro.