Devisen: Euro gibt nach - Enttäuschung über Trichet-Aussagen
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstagdeutlich nachgegeben. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung1,3624 US-Dollar, nachdem sie am Vortag zwischenzeitlich noch bis auf 1,3860Dollar geklettert war.
Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB)auf 1,3745 (Mittwoch: 1,3803) Dollar festgesetzt. Der Dollar war damit 0,7275(0,7245) Euro wert.
Marktteilnehmer zeigten sich enttäuscht von Aussagen des EZB-PräsidentenJean-Claude Trichet. Dieser hatte betont, dass der aktuelle Preisschub bislangkeine Gefahr für die Preisstabilität darstelle. Damit habe er die Hoffnung aufeine schärfere Tonart beim Thema Inflation enttäuscht, sagte einMarktteilnehmer. Trichet habe lediglich seine Aussagen vom Januar mehr oderweniger bestätigt. Zusätzlich lasteten Börsianern zufolge robusteKonjunkturdaten aus den USA auf dem Kurs des Euro. Dort hatte sich die Stimmungder Dienstleister im Januar überraschend aufgehellt. Zudem war der Auftragseingang der Industrie im Dezember überraschend angestiegen
Devisenexperte Volker Weber von M.M. Warburg betonte mit Blick auf den Euro,dass die Entwicklung auch von handelstechnischen Faktoren getrieben werde."Viele Marktteilnehmer setzen seit Tagen auf einen steigenden Euro", sagte er.Zudem hätten nicht wenige Marktteilnehmer angesichts der starken Unruhen inÄgypten Risikopositionen aufgelöst, was den Euro zusätzlich belastethabe.