Devisen: Euro vor G20-Treffen im Minus - Yen auf Zweiwochenhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag vor dem mitSpannung erwarteten G20-Treffen unter Druck geraten. Unterdessen stieg der Yenzu US-Dollar und Euro auf den höchsten Stand seit zwei Wochen. Die europäischeGemeinschaftswährung kostete gegen Mittag 1,3330 Dollar.
Das war ein halber Centweniger als im Tageshoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs am Donnerstagmittag auf 1,3327 (Mittwoch: 1,3480) Dollarfestgesetzt.
Im frühen Handel erhielt der Euro zunächst spürbaren Auftrieb, nachdemBundesbankchef Jens Weidmann eine Reaktion der EZB auf den starken Euroausgeschlossen hatte. "Die EZB wird den Wechselkurs nicht manipulieren", sagteWeidmann "Bloomberg TV". EZB-Chef Mario Draghi hatte den Euro vor einer Wochedeutlich unter Druck gesetzt, indem er den Wechselkurs als Risiko für Inflationund Wachstum bezeichnete. Draghi bekräftigte am Freitag seine Aussagen. Zugleichbezeichnete er die jüngste Debatte um die Wechselkurse als "kontraproduktiv".
Am Freitag und Samstag treffen sich in Moskau die Finanzminister undNotenbankchefs der zwanzig größten Industrie- und Schwellenländer. Ein großesThema wird die jüngste Entwicklung der Wechselkurse sein. Wegen der starkenAbwertung des Yen, aber auch des amerikanischen Dollar und des britischen Pfund,sprechen einige Beobachter bereits von einem Währungskrieg. BrasiliensFinanzminister Guido Mantega, der den Begriff vor einigen Jahren geprägt hatte,sagte in Moskau, seine Warnungen seien jahrelang ignoriert worden. Nun sei derWährungskrieg offensichtlich.