Die Anleger sind im Goldrausch
Die starke Nachfrage treibt die Preise weiter nach oben. Chancen und Risiken einer Investition im Überblick.
Frankfurt. Der Goldpreis erreicht neue Rekorde: An der Londoner Rohstoffbörse kletterte der Preis für eine Feinunze bis auf 1282,65 Dollar. Nach einem kleinen "Sommerloch" sind die Preise seit August kräftig gestiegen.
Händler machen zum einen die Schwäche des Dollar dafür verantwortlich. Aber auch die Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung in den USA treibe viele Investoren in das als sicher geltende Gold. Dass der Preisschub bald abebbt, halten Experten für sehr unwahrscheinlich. Nicht zuletzt die weltweit niedrigen Zinsen sprechen dafür, dass Anleger noch lange nach Alternativanlagen wie Edelmetallen suchen werden. Doch bei der Investition in Gold ist einiges zu beachten.
Das Metall wird pro Feinunze berechnet, die 31,1035 Gramm entspricht. Der Preis wird teils durch die Nachfrage nach echtem Gold bestimmt. Allerdings koppelt sich der Preis oft davon ab und richtet sich nach den Finanzmärkten. Hier orientiert er sich daran, wie viele Anleger den Kauf von Gold als rentabler ansehen als die Anlage in Aktien oder in anderen Papieren.
Gold kann in physischer Form als Münze oder Barren gekauft werden. Es gibt aber auch Zertifikate, Optionsscheine, Fonds oder andere Wertpapiere, die den Goldpreis abbilden. Sie erlauben teils auch, auf einen fallenden Goldpreis zu wetten. Außerdem kann auch über Aktien von Goldminen oder Bergbau-Firmen indirekt am Goldpreis verdient werden.
Ja. Das heißt auch, dass Anleger nicht nur auf den Goldpreis schauen sollten. Ein steigender Goldpreis kann durch einen fallenden Dollar-Kurs aufgefressen werden.
Beim Kauf von Gold muss ein Aufschlag auf den Kurs gezahlt werden, so dass der Ankaufspreis stets über dem Verkaufspreis liegt. Je kleiner die gekaufte Menge, desto größer ist der Aufschlag. Und: Bei Barren ist der Aufschlag meist größer als bei Münzen. Bei den Münzen richtet sich der Preis aber auch nach dem Sammlerwert. Bei Goldpapieren fällt ein Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent an.
Barren und Münzen müssen weder beim Kauf noch beim Verkauf versteuert werden. Für Gold-Wertpapiere gilt dies nicht. Sie werden wie Aktien behandelt. So fallen beim Verkauf von Gold-Zertifikaten 25 Prozent Abgeltungssteuer auf die Gewinne an.
Ja und nein. Einerseits ist die Menge an Gold begrenzt, weil kaum neue Vorkommen erschlossen werden. Allerdings zeigen die vergangenen Jahrzehnte, dass es zu heftigen Preisschwankungen kommen kann und damit auch herbe Verluste drohen.