dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Deutsche-Bank-Führung beharrt trotz Aktionärskritik auf ihrem Kurs
Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bank hält trotz massiver Kritik ihrer Aktionäre unbeirrt an ihrem Kurs fest und bekennt sich zu einem weltweiten Kapitalmarkt-Geschäft. Die Strategie, das klassische Bankgeschäft mit dem Investmentbanking zu kombinieren, stehe „ohne Wenn oder Aber“, betonte Co-Chef Anshu Jain bei der Hauptversammlung am Donnerstag in Frankfurt. Volle Unterstützung erhielt das Management von Aufsichtsratschef Paul Achleitner. „Ihre Deutsche Bank ist eine der wenigen europäischen Banken, die das Potenzial hat, auch künftig eine führende Rolle im internationalen Kapitalmarkt zu haben“, rief Achleitner den rund 4800 Aktionären zu. Das Geschäft wird auch wegen strengerer Kapitalvorschriften immer schwieriger.
Strengere Regeln auf „Grauem Kapitalmarkt“ - Neuer Aktionsplan
Berlin (dpa) - Kleinanleger sollen künftig besser vor hochriskanten und unseriösen Finanzprodukten geschützt werden. Dazu planen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Justizminister Heiko Maas (SPD) schärfere Regeln auf dem „Grauen Kapitalmarkt“. Dieser blieb auch nach der Finanzkrise weitgehend unbeaufsichtigt und zieht deshalb manche schwarze Schafe der Kapitalbranche an. Der am Donnerstag in Berlin vorgestellte Aktionsplan für mehr Verbraucherschutz sieht mehr Transparenz für Anleger vor, Werbe- und Vertriebsbeschränkungen für Finanzprodukte sowie Warnhinweise. Dafür erhält die Finanzaufsicht Bafin mehr Befugnisse. Insgesamt sollen „Regelungslücken und Umgehungsmöglichkeiten“ beseitigt werden.
Deutsche Wirtschaft setzt trotz Spannungen auf russischen Markt
St. Petersburg (dpa) - Russland muss aus Sicht der deutschen Wirtschaft einiges tun, um das im Ukraine-Konflikt eingebüßte Vertrauen ausländischer Investoren zurückzugewinnen. „Die Russen wissen, dass sie verlässliche Investitionsbedingungen anbieten müssen, wenn sie ausländisches Kapital anlocken wollen“, sagte der Chef des Ost-Ausschusses, Eckhard Cordes, der Nachrichtenagentur dpa. Gemeint ist damit auch eine stabile und berechenbare Politik. Cordes, der am Donnerstag zum Auftakt des Wirtschaftsforums in St. Petersburg ein Podium leitete, betonte, dass laufende Projekte deutscher Unternehmen in Russland durch die Krise nicht gefährdet seien.
Schwaches Russland-Geschäft drückt Exporte der Maschinenbauer
Frankfurt/Main (dpa) - Das sehr schwache Russland-Geschäft hat die Ausfuhren der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer im Auftaktquartal 2014 leicht ins Minus gedrückt. Von Januar bis März exportierte die Schlüsselindustrie Waren im Wert von 35,7 Milliarden Euro. Das sind 0,9 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. „In einem insgesamt schwierigen Umfeld konnten die deutschen Maschinenbauer ihre Exporte annähernd auf dem Niveau des Vorjahres halten“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Piloten kritisieren Unternehmenskultur bei Ryanair
Berlin (dpa) - Ryanair-Piloten und Gewerkschafter haben der Unternehmenskultur bei dem Billigflieger ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Knapp jeder dritte Pilot wolle das Unternehmen innerhalb des nächsten Jahres verlassen, sollte das irische Unternehmen sein Personal nicht besser behandeln und bezahlen, teilte die Ryanair Pilot Group am Donnerstag auf der Luftfahrtmesse ILA in Berlin mit. Der Pilotenzusammenschluss berief sich auf eine Umfrage unter 1100 Kollegen. Mit der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit kritisierten die Kapitäne zudem, dass Ryanair keine gewählten Arbeitnehmervertretungen akzeptiere. Darüber gibt es schon lange Streit bei dem Unternehmen.
Audi will weltweiten Risiken trotzen
Ingolstadt (dpa) - Audi peilt trotz eines scharfen Wettbewerbs und weltweit wachsender Risiken ein weiteres Rekordjahr an. Konzernchef Rupert Stadler bekräftigte am Donnerstag auf der Hauptversammlung der Volkswagen-Tochter in Ingolstadt das Ziel, bis 2020 an die Spitze der drei deutschen Oberklasse-Hersteller zu fahren. „Wir gehen mit einem hochmotivierten Team an unsere Aufgaben heran, mit dem klaren Anspruch auf die Nummer 1“, sagte Stadler vor den Aktionären. Die Hauptversammlung ist nur eine Formalie. VW ist mit einem Anteil von 99,55 Prozent der alles beherrschende Eigentümer.
Lanxess rechnet mit Ex-Vorstand ab - Neuausrichtung angelaufen
Köln (dpa) - Der Konflikt mit dem überraschend abgelösten früheren Lanxess-Chef Axel Heitmann ist nach Einschätzung des Aufsichtsrates beendet. Nachdem der Manager auf eine Abfindung verzichtet und dem Konzern die Kosten für den Umbau seines Privathauses erstattet habe, sei die Sache aus der Sicht des Kontrollgremiums erledigt, erklärte Aufsichtsratschef Rolf Stomberg am Donnerstag bei der Lanxess-Hauptversammlung in Köln. Im Zuge der Ablösung Heitmanns im Februar war bekanntgeworden, dass der Manager nach einem Umzug von Mülheim an der Ruhr nach Hamburg sich von dem Kölner Chemiespezialisten den Einbau von Sicherheitstechnik in seinem neuen denkmalgeschützten Haus für 600 000 Euro habe bezahlen lassen.
Dax kaum verändert nach Daten aus China und der Eurozone
Frankfurt/Main (dpa) - Positive Konjunkturdaten aus China haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag insgesamt gestützt. Enttäuschende Wirtschaftsnachrichten aus Frankreich verhinderten aber größere Gewinne. Der Dax bewegte sich in einer engen Spanne von rund 45 Punkten und trat an der Marke von 9700 Punkten auf der Stelle. Am deutschen Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,13 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 135,78 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3668 (Mittwoch: 1,3676) Dollar fest.