dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
EU-Kommission kritisiert deutsche Exportstärke
Brüssel (dpa) - Der anhaltend hohe Exportüberschuss Deutschlands stellt nach Ansicht der EU-Kommission ein Risiko für die europäische Wirtschaft dar. Deutschland müsse handeln, um die Gefahr von Nachteilen für die heimische Wirtschaft und die der Währungsunion zu verringern, forderte die EU-Behörde am Mittwoch in Brüssel nach einer monatelangen Analyse. „Der Handlungsbedarf (...) ist erheblich angesichts der Größe der deutschen Wirtschaft.“ Die EU-Kommission empfiehlt der Bundesregierung, die heimische Nachfrage anzukurbeln und das mittelfristige Wachstum zu stärken. Sanktionen drohen Berlin aber nicht, da bisher kein Verfahren eröffnet wurde.
Flucht von der Börse: Immer weniger Aktionäre in Deutschland
Frankfurt/Main (dpa) - Immer weniger Deutsche legen ihr Geld in Aktien an. Trotz des Börsenbooms trennten sich allein im vergangenen Jahr rund 600 000 Menschen von ihren Aktien oder Aktienfonds, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Damit seien nur noch 8,9 Millionen Deutsche direkt oder indirekt in Aktien engagiert. Ihr Anteil an der Bevölkerung sank den Angaben zufolge von 14,7 Prozent im Vorjahr auf 13,8 Prozent. DAI-Chefin Christine Bortenlänger beobachtet dies mit Sorge: „Ohne Aktien verzichten Anleger auf eine langfristig stabile Rendite über der Inflationsrate und damit auf die Chance, höhere Sparerfolge zu erzielen.“
China will Wachstum und Reformen - Ökonomen sehen Widerspruch
Peking (dpa) - Chinas Ministerpräsident Li Keqiang will in diesem Jahr einen schwierigen Balanceakt zwischen schnellem Wachstum und „schmerzhaften“ Reformen versuchen. Trotz der wirtschaftlichen Schwäche gab der neue Premier am Mittwoch zum Beginn der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking als Wachstumsziel wie im Vorjahr ein Plus von 7,5 Prozent vor. Li kündigte zugleich einschneidende marktwirtschaftliche Umstrukturierungen und Finanzreformen an. 2013 waren im zweiten Jahr in Folge 7,7 Prozent Wachstum erreicht worden - so wenig wie zuletzt 1999. „Die Erholung der Weltwirtschaft erlebt weiter Instabilität und Ungewissheiten“, sagte der Premier.
Adidas steigert 2013 Gewinn um fast 50 Prozent - Umsatz gebremst
Herzogenaurach (dpa) - Der Sportartikel-Hersteller Adidas hat 2013 beim Gewinn kräftig zugelegt. Mit 787 Millionen Euro habe der Konzernüberschuss knapp 50 Prozent über dem Wert des Vorjahres gelegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mit. Er pendelte sich damit wieder auf dem Niveau der vorangegangenen Jahre ein. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn war im Jahr 2012 wegen Sondereffekten eingebrochen. In diesem Jahr soll der Konzernüberschuss auf 830 bis 930 Millionen Euro klettern, prognostizierte der Adidas-Vorstand.
Aktionärsschützer: Solarworld ist größter Kapitalvernichter
Frankfurt/Main (dpa) - Auch im Börsen-Boomjahr 2013 hat eine Reihe von Gesellschaften das Kapital ihrer Aktionäre verbrannt. Das einstige Vorzeigeunternehmen Solarworld führt die unrühmliche Liste der „größten Kapitalvernichter“ in Deutschland an, wie die Deutsche
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) am Mittwoch in
Frankfurt berichtete. Die Aktie des Bonner Unternehmens verlor demnach allein 2013 fast 57 Prozent an Wert, seit 2009 ging der Kurs um 97 Prozent in den Keller. Noch mehr Börsenwert setzten zwar die IVG Immobilen AG, die Centrosolar Group und der Elektronikkonzern Loewe in den Sand - da diese Unternehmen inzwischen insolvent sind, wird ihre Kursentwicklung aber nicht mehr berücksichtigt.
Bundesbürger so reisefreudig wie nie
Berlin (dpa) - Neuer Rekord: Noch nie haben die Bundesbürger mehr Urlaub gemacht als im vergangenen Jahr. Insgesamt waren knapp 55 Millionen unterwegs und unternahmen fast 71 Millionen Reisen von fünf Tagen und mehr. Auch die Ausgaben erreichten mit 64 Milliarden Euro eine neuen Höchstwert. Das hat die Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) ergeben, die am Mittwoch auf der ITB in Berlin vorgestellt wurde. Auch für 2014 seien die Aussichten glänzend. Die Bundesbürger beurteilen ihre persönliche wirtschaftliche Situation noch einmal besser als im Vorjahr.
Marktforscher mit düsterer Prognose für PC-Geschäft
Framingham (dpa) - Nach dem stärksten Einbruch in der Geschichte des PC-Geschäfts im vergangenen Jahr wird der Markt auch 2014 deutlich schrumpfen. Die Marktforscher von IDC rechnen mit einem Minus von 6,1 Prozent. Die Talfahrt werde sich danach abbremsen, aber mindestens bis ins Jahr 2018 weitergehen, prognostizierte IDC am Dienstag. Der Grund: Verbraucher und Unternehmen greifen immer häufiger zu Smartphones und Tablets. Damit fehlen den betroffenen Herstellern erhebliche Stückzahlen: 2012 wurden noch knapp 350 Millionen PCs verkauft. In diesem Jahr werden es nach IDC-Prognose nur noch knapp 296 Millionen Geräte sein.
Dax gibt leicht nach - Adidas enttäuscht mit Ausblick
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Mittwoch positive Konjunkturdaten weitgehend ignoriert und leicht nachgegeben. Bis zum Nachmittag sank der Leitindex um 0,16 Prozent auf 9573 Punkte. Der MDax zeigte sich bei einem Stand von 16 844 Punkten wenig verändert mit plus 0,11 Prozent. Der TecDax rückte um 0,39 Prozent auf 1280 Punkte vor. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3732 (Dienstag: 1,3768) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7282 (0,7263) Euro.