Ein Bekenntnis zum Euro

Kanzlerin appelliert auf Automobilmesse an Kritiker.

Frankfurt. Die Euro-Krise lässt Bundeskanzlerin Angela Merkel auch auf der weltgrößten Auto-Messe nicht los. Bei der offiziellen Eröffnungsfeier der IAA hakt sie am Donnerstag im Schnelldurchlauf die üblichen Würdigungs-Formeln ab, um dann bei dem Thema hängenzubleiben, das die Kanzlerin im Moment wirklich bewegt: Wie rettet man den Euro?

Mit fester Stimme legt Merkel ein leidenschaftliches Bekenntnis zum Euro ab. „Gerade die Automobilbranche hat in anderen Ländern Europas wichtige Absatzmärkte“, mahnt die CDU-Politikerin.

Nur Minuten zuvor hatte der Präsident des Branchenverbandes VDA, Matthias Wissmann, für ein härteres Durchgreifen gegenüber den Schuldenstaaten plädiert: „Der europäische Gedanke wird nur blühen, wenn nicht die Schwächsten die Maßstäbe setzen, sondern die Innovativsten und Besten.“

Bei der traditionellen Runde durch die Messehallen hat Merkel es eilig. Eine knappe halbe Stunde schneller als geplant ist sie fertig. Sie verabschiedet sich mit dem Hinweis, dass sie sich gut vorstellen könne, auf ein Elektroauto umzusteigen.

Das werde sicherlich auch bei Teilen der Bundesregierung bald passieren. Für sie werde es noch etwas länger dauern: „Die Panzerautos, die ich aus Sicherheitsgründen fahren muss, sind sicher nicht die ersten, bei denen E-Mobilität angewendet wird.“