Euro-Pakt rückt näher
Schuldensünder Portugal will stärker sparen. Ende März soll die Gesamtstrategie für den Euro stehen.
Brüssel. Portugal gibt den Verhandlungen zur Absicherung des Euro Schwung. Am Freitag kündigte das Land neue Einsparungen an, um seine Schulden abzubauen. Das begrüßten die europäischen Staats- und Regierungschefs, die sich in Brüssel trafen. Sie berieten darüber, wie die europäische Gemeinschaftswährung angesichts der Schuldenkrise dauerhaft stabilisiert werden soll.
Das Treffen gilt als wichtiger Zwischenschritt für den EU-Gipfel Ende März, bei dem das Maßnahmenpaket zum Schutz des Euro beschlossen werden soll. Die Gesamtstrategie umfasst auch Rettungsschirme für klamme Euro-Länder und einen von Deutschland und Frankreich angestrebten „Pakt für Wettbewerbsfähigkeit“.
Portugal gilt als möglicher Kandidat für Notkredite aus dem aktuellen Euro-Rettungsfonds. Irland zapfte ihn als erstes Land im November an. Der Rettungstopf wurde 2010 nach Griechenlands Beinahe-Pleite eingerichtet. Die drei Sorgenländer waren am Freitagabend Gesprächsthema beim Gipfel der 17 EU-Staaten, die den Euro eingeführt haben. Denn Irland und Griechenland möchten bessere Konditionen für ihre Notkredite.
Da bei den Gesprächen zur Euro-Absicherung alles mit allem verquickt ist, könnte Portugals verstärktes Sparen die Verhandlungen vorantreiben. Denn Deutschland wollte zunächst den angestrebten Pakt zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der 17 Euro-Länder ausarbeiten und Sparanstrengungen von Schuldenstaaten sehen.
Dann erst wollte das größte EU-Land sich weiteren Teilen der Gesamtstrategie zuwenden — zum Beispiel, ob der aktuelle Rettungsschirm vergrößert werden muss. Für andere Länder ist aber dies der wichtigste Punkt.