Spanien: Streik-Chaos mitten in der Feriensaison
Die Flughafenmitarbeiter wollen zu Ostern streiken. Die Tourismus-Branche ist in Aufregung.
Madrid. Alarm in Spaniens Tourismus-Branche: Die Flughafenarbeiter wollen auf dem Höhepunkt der Reisesaison in den Streik treten und den Betrieb auf den spanischen Airports weitgehend zum Erliegen bringen. Die Gewerkschaftsverbände haben von April bis August an 22 Tagen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Die Hoteliers und Reiseveranstalter sind in heller Aufregung. Sie befürchten, dass die Streikwelle die Hoffnungen auf eine Neubelebung der Reisebranche zunichtemachen könnte.
Diesmal wollen zwar nicht die Lotsen in den Streik treten, sondern die übrigen Beschäftigten der Flughafenbehörde AENA. Aber dazu gehören Berufsgruppen, ohne die kein Flughafen funktionieren kann. Da sind die Feuerwehrleute, die Wartungsmechaniker oder die Flugzeugabfertiger, die die Maschinen in die Parkpositionen einweisen.
Die Gewerkschaften haben die gesamte öffentliche Meinung in Spanien gegen sich. Sie haben für die Streiks genau solche Tage ausgesucht, an denen sie möglichst vielen spanischen und ausländischen Touristen die Urlaubsreise verderben können. Die Streiks wurden für die Osterferien, für lange Wochenenden sowie für den Beginn und das Ende der sommerlichen Hochsaison angesetzt.
Die Unternehmensverbände der Tourismusbranche warnen: „Die Streiks verursachen einen Schaden, der nicht wiedergutzumachen sein wird.“ Allein für die Osterwoche seien Verluste in Höhe von 400 Millionen Euro zu befürchten. Manuel Maciñeiras, Präsident des Reisebüroverbandes Aedave, meint: „Mit den Streiks werden die Bürger als Geiseln genommen und das ganze Land erpresst.“
In dem Arbeitskonflikt geht es nicht um Löhne, sondern um die Teilprivatisierung der spanischen Flughäfen. Die Beschäftigten befürchten, dass die privaten Betreiber ihre Rechte beschneiden und Arbeitsplätze abbauen werden.