Eurozone debattiert „sanfte“ Umschuldung für Athen
Brüssel (dpa) - In der Eurozone werden konkrete Modelle einer „sanften“ Umschuldung Griechenlands debattiert. Die Euro-Finanzminister hätten bereits am gestrigen Mittwoch über eine „Wiener Lösung“ gesprochen.
Dabei würden private Gläubiger wie etwa Banken neue griechische Staatsanleihen kaufen, wenn die alten auslaufen, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn nach Angaben seines Sprechers. Rehn ist in die Debatten der Minister eingebunden.
Der Name beruht auf der sogenannten Wiener Initiative, bei der sich 2009 Banken im Rahmen der Rettung von mittel- und osteuropäischen Staaten wie Ungarn, Lettland oder Rumänien bereiterklärt hatten, ihre Engagements in den Ländern aufrechtzuerhalten. Nach Angaben von Diplomaten telefonierten die obersten Kassenhüter miteinander.
Rehn habe ebenfalls bestätigt, dass auch über die Möglichkeit einer freiwilligen Neuaufstellung („Reprofiling“) der griechischen Staatsschuld gesprochen werde, sagte der Sprecher. Bedingung ist laut Rehn, „dass die keinen Zahlungsausfall bedeutet“. Nach Einschätzung von Experten würde dies auf eine Laufzeitenverlängerung von Staatsanleihen hinauslaufen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte sich in einem Brief an seine Euro-Amtskollegen für eine „sanfte“ Umschuldung des Krisenstaates und für ein zweites Rettungspaket ausgesprochen. Er pocht dabei auch auf die Beteiligung privater Gläubiger wie Banken und Versicherungen.