Finanzielle Lage bei Shell hellt sich auf
London (dpa) - Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell hat sich nach einem heftigen Gewinneinbruch im vergangenen Jahr wieder etwas erholt.
Der bereinigte Gewinn auf vergleichbarer Kostenbasis (CCS) sank zum Jahresauftakt nur um drei Prozent auf 7,3 Milliarden US-Dollar (5,3 Milliarden Euro), wie der Ölkonzern am Mittwoch in London mitteilte. Analysten hatten deutlich weniger erwartet.
Herausgerechnet wurden hier allerdings Abschreibungen über insgesamt 2,9 Milliarden Dollar auf Raffinerie-Anlagen in Asien und Europa. Die Anteilseigner sollen für das erste Quartal eine zwei Cent höhere Dividende von 47 US-Cent erhalten. Die Lage im Öl- und Gasgeschäft bleibe aber sehr schwankungsanfällig, sagte Unternehmenschef Ben van Beurden.
Darüber hinaus braut sich für Shell erneut finanzielles Unheil zusammen. Ein Londoner Gericht hat die Klage von 15 000 Nigerianern angenommen, die durch leckgeschlagene Ölpipelines von Shell erhebliche Umweltverschmutzungen und damit Geschäftseinbußen erlitten haben. Unter den Klägern sind zahlreiche Bauern und Fischer. Der Klage zufolge sollen im Jahr 2008 rund 500 000 Barrel (je 159 Liter) Öl ungesichert ins Erdreich und in Gewässer geflossen sein.