Frauen müssen Gehalt häufiger aufstocken als Männer
Düsseldorf (dpa) - Erwerbstätige Frauen müssen ihr Einkommen deutlich häufiger mit Arbeitslosengeld II aufstocken als Männer.
Das zeigen am Freitag veröffentlichte Auswertungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.
Unter den mehr als 1,3 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland, die Anfang 2012 zusätzlich zu ihrem Gehalt Arbeitslosengeld II bezogen, waren demnach 722 000 Frauen und nur 608 000 Männer.
„Die stark gestiegenen Erwerbstätigkeitsquoten von Frauen sind nur zum Teil eine Erfolgsgeschichte“, erläuterte WSI-Forscherin Christina Klenner. Frauen seien zum einen besonders von der Ausbreitung des Niedriglohnlohnsektors betroffen.
„Zum anderen dürften die Zahlen widerspiegeln, dass die meisten Alleinerziehenden weiblich sind.“
Alleinerziehende seien bei gleichem Erwerbseinkommen häufiger als Singles auf Transferleistungen angewiesen, da sie auch Kinder versorgen müssten. Menschen mit Partner wiederum müssten seltener als Alleinlebende aufstocken - auch weil sie sich nach den Hartz-IV-Regeln gegenseitig absichern müssen.