Fusion mit BayernLB soll WestLB retten
Die NRW-Landesbank, die bis Ende 2011 verkauft werden muss, will schnell bei den Münchnern unterschlüpfen.
Düsseldorf/München. Die WestLB und die BayernLB wollen gemeinsam aus der Krise kommen: Die beiden angeschlagenen Landesbanken prüfen eine Fusion. Damit gibt es nach jahrelangem Stillstand wieder Bewegung in der angemahnten Neuordnung der schwer von der Finanzkrise getroffenen Landesbanken.
Mir der Fusion würde nach derzeitigem Ausmaß der Geschäfte die drittgrößte deutsche Bank entstehen, nach der Deutschen Bank und der Commerzbank.
Bis zum Jahresende wollen beide Institute das Ziel einer gemeinsamen Universalbank ausloten, erklärten WestLB und BayernLB gestern. Angesichts der Vielzahl komplexer Fragen sei es derzeit offen, ob die Gespräche zum Erfolg führten. Aus der Fusion beider Banken könnte ein starker Unternehmensfinanzierer entstehen, sagte WestLB-Chef Dietrich Voigtländer.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte den Druck auf die Länder erhöht, sich nicht länger gegen eine Neuordnung bei den Landesbanken zu sperren. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) begrüßte die Verhandlungen von BayernLB und WestLB.
"Ich halte das für überfällig", sagte er. Jetzt müsse man die Gunst der Stunde nutzen und die Landesbanken nach der Finanzkrise neu ordnen. Brüderle hatte zuletzt gefordert, die acht Landesbanken zusammenzuführen - in ein Institut oder zwei starke Institute.
Die fusionierte Bank würde Partner für die 181 Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und Bayern sein. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband sieht das Vorhaben der zweit- und drittgrößten deutschen Landesbank positiv.
Für die WestLB wird unabhängig davon am 30. September der Verkaufsprozess beginnen, wie Voigtländer erklärte. Nach den Auflagen der EU-Wettbewerbshüter muss die WestLB bis Ende kommenden Jahres mehrheitlich den Eigentümer wechseln. Alternativ ist nach den Auflagen auch eine Fusion der WestLB etwa mit der BayernLB möglich.