Häufigere Achskontrollen bei älteren ICE
Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn kontrolliert die Achsen ihrer älteren Schnellzüge ICE 1 und ICE 2 jetzt häufiger als bisher. Ihre ohnehin knappe Fahrzeugreserve schrumpft dadurch weiter. Die Radsatzwellen würden nun je nach Bauart alle 144 000, 200 000 oder 288 000 Kilometer per Ultrallschall überprüft.
Dies teilte das Unternehmen am Dienstag in Berlin mit. Das sei doppelt so oft wie zuletzt. Über diesen Schritt habe die Bahn in Absprache mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) entschieden, erklärte der Konzern. So sollten Risiken ausgeschlossen werden. Bahn-Vorstand Ulrich Homburg betonte zugleich: „Es gibt derzeit keinerlei Erkenntnisse, dass bei den bisherigen Ultraschall-Prüfintervallen eine Gefahr für den Eisenbahnverkehr vorläge.“ Es seien keine Risse oder ähnliches an Achsen von ICE 1 oder ICE 2 gefunden worden.
Das EBA in Bonn bestätigte auf dpa-Anfrage, es habe keinen konkreten Anlass für die Verschärfung der Regeln gegeben. Die Aufsichtsbehörde begrüße, dass die Bahn ihrer Verantwortung als Betreiberin gerecht werde, sagte EBA-Sprecherin Heike Schmidt.
Nach Darstellung der Bahn gibt es bislang keine „geeignete Berechnungsmethode zur Ermittlung der notwendigen Ultraschall-Intervalle, um auch theoretische Risiken in jedem Fall auszuschließen“. Daran werde nun gearbeitet.
Wegen der häufigeren Werkstatt-Aufenthalte stehen für den laufenden Betrieb vier Züge weniger zur Verfügung. Seit 2008 fehlen aus dem gleichen Grund bereits 14 Züge der jüngsten Baureihen ICE 3 und ICE T. Nach der Entgleisung eines ICE 3 in Köln mit einem Achsbruch wurden die Prüfungen deutlich verschärft.