Devisen: Euro hält sich in nervösem Umfeld bei 1,40 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag in einem sehr nervösenUmfeld bei der Marke von 1,40 Dollar gehalten. Im Vormittagshandel rutschte dieGemeinschaftswährung zunächst auf rund 1,3850 Dollar ab, bevor sie im weiterenVerlauf wieder zulegte.
Am späten Nachmittag kostete der Euro mit 1,3960 Dollarin etwa so viel wie am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs gegen Mittag auf 1,3884 (Montag: 1,3948) Dollar festgesetzt. DerDollar kostete damit 0,7203 (0,7169) Euro.
Angesichts der äußerst angespannten Lage im japanischen AtomkraftwerkFukushima sprachen Händler von einem sehr nervösen Handelsverlauf. "DieKatastrophe scheint sich von einem japanischen zu einem globalen Problem zuwandeln, worauf auch die Devisenmärkte reagieren", sagte Özgür Atasever vomBankhaus Metzler. Spiegelbildlich zum Ausverkauf an den Weltbörsen begann amDienstag eine Flucht in vermeintlich "sichere Häfen". Stark gefragt war etwa derSchweizer Franken, während der US-Dollar nur zeitweise profitieren konnte.
Der japanische Yen knüpfte an seine Kursgewinne seit dem Mega-Erdbeben vomvergangenen Freitag an. Insbesondere zum Dollar, aber auch zum Euro neigt diejapanische Währung seit Tagen zur Stärke. Experten erklären dieses Phänomen mitder erwarteten Rückführung ausländischen Kapitals zur Bewältigung derKrisenschäden. "Dieser Effekt stützt den Yen, obwohl die Auswirkungen desAtom-Unfalls natürlich unvorhersehbar sind", erklärte Experte Atasever. Vorallem institutionelle Anleger wie japanische Versicherungen verfügen über einensehr hohen Bestand an Auslandsvermögen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,86740 (0,86590) britische Pfund , 112,39 (114,16)japanische Yen und 1,2756 (1,2941) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.400,50 (1.422,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kosteteunverändert 32.260,00 Euro.