Ikea mit Rekordgewinn
Brüssel/Hofheim-Wallau (dpa) - Bei Ikea klingeln die Kassen: Der Möbelriese erzielte trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten einen Rekordgewinn. Die internationale Ikea-Gruppe verbuchte im Geschäftsjahr 2010/2011 (31.
August) 2,97 Milliarden Euro Reingewinn - ein Plus von 10,3 Prozent.
Der Umsatz stieg um 6,9 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Deutschland ist weiter der größte Einzelmarkt für den Konzern mit schwedischen Wurzeln. In unsicheren Zeiten konzentrierten sich die Menschen auf ihr Heim, sagte der internationale Ikea-Chef Mikael Ohlsson in Brüssel der Nachrichtenagentur dpa. „Wir wissen, dass das Zuhause der wichtigste Ort auf der Welt ist.“ Ikea eröffnete sieben neue Möbelhäuser und betreibt nun mit 131 000 Mitarbeitern 287 Läden in 26 Ländern.
„Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatten wir das stärkste Wachstum in Russland, China, den USA und Deutschland“, sagte Ohlsson. „Wir sehen das als eine sehr gute Mischung.“ Deutschland ist mit 15 Prozent des Umsatzes wichtigster Einzelmarkt für das Möbelhaus, gefolgt von den USA mit 11 Prozent. Bei den Zulieferländern steht China an der Spitze mit 22 Prozent, gefolgt von Polen (18 Prozent).
In Deutschland strebt Ikea an, über zehn Jahre jährlich ein weiteres Möbelhaus zu bauen, sagte der Schwede. Allerdings mache die Bürokratie es schwierig, Standorte zu bekommen. „Wir hätten gern ein weiteres Haus bei Stuttgart, doch die Diskussion dauert schon Jahre und Jahre“, sagte Ohlsson.
Wenn der Möbelriese hierzulande einen neuen Standort sucht, dann stößt er nicht immer auf Begeisterung. Das zeigt die langwierige Standortdebatte über die geplante Großansiedlung in Bad Cannstatt, das spiegeln aber auch die Proteste von Anwohnern großer Areale in Innenstädten wie in Hamburg-Altona wider und der Gegenwind von manchen Lokalpolitikern, die eine Verdrängung des traditionellen Einzelhandels befürchten.
Auch in anderen europäischen Ländern dauere es länger als früher, Genehmigungen zu erhalten. Dagegen wolle Ikea in China dreimal schneller als bisher expandieren, in Südkorea sei ein erstes Grundstück gekauft.
Ikea wird von einer Holding in den Niederlanden gelenkt und veröffentlicht als nicht börsennotierter Konzern nur ausgewählte Geschäftszahlen. Der Gewinn solle vollständig wieder investiert werden, sagte Ohlsson. Den Gewinnsprung führte er auf den gestiegenen Absatz sowie auf interne Einsparungen zurück. So habe Ikea die Distribution zwischen Zulieferern und den einzelnen Möbelhäusern vereinfacht.