IWF: Deutschlands Wirtschaft legt zu

São Paulo (dpa) - Deutschlands Wirtschaft wächst fast unaufhaltsam: Erneut hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose für die Bundesrepublik deutlich angehoben. Demnach wächst die deutsche Wirtschaft 2011 um 3,2 Prozent.

Die geht wie aus dem am Freitag in São Paulo vorgelegten aktuellen Konjunkturausblick der Institution hervor. Damit korrigierte der IWF seine Schätzung vom April um 0,7 Prozentpunkte nach oben. Für die Weltwirtschaft senkten die IWF-Ökonomen dagegen ihre Wachstumsprognose leicht um 0,1 Punkte auf 4,3 Prozent. Nicht zuletzt die Sorgen wegen einer Staatspleite in Griechenland, die enorme Verschuldung der USA und die Folgen des verheerenden Erdbebens und Tsunamis in Japan versetzten die Weltfinanzfeuerwehr in erhöhte Bereitschaft.

Angesichts der schwierigen Lage in Griechenland, Irland und Portugal mahnte der IWF ein umfassendes und beständiges Krisenmanagement in der Euro-Zone an. Der ebenfalls vorgelegte IWF-Bericht zur globalen Finanzstabilität warnte zudem mit Blick auf die Schuldenkrise vor den Sorgen einer potenziellen Ansteckung anderer Staaten. Zuletzt forderten Deutschland und Frankreich eine rasche Lösung für ein zweites Griechenland-Rettungspaket.

Nicht nur die Bonität Griechenlands, Portugals und Irlands sei von den Ratingagenturen herabgestuft worden. Auch andere Länder hätten negative Ratingprognosen erhalten. „Das spiegelt Bedenken wider, dass es schwierig wird, den notwendigen politischen Konsens für die Haushaltskonsolidierung und strukturelle Reformen zu finden“, hieß es in dem Bericht des Währungsfonds.

Ernüchtert blickten die IWF-Experten in die USA. Dort seien die wirtschaftlichen Aktivitäten schwächer als erwartet ausgefallen. Die Prognose für 2011 wurde um 0,3 Punkte auf 2,5 Prozent gesenkt. Angesicht der geringen Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung seien die Märkte besorgt. Für die Vereinigten Staaten sei es entscheidend, unverzüglich die Schulden zu deckeln und ein Programm zur Defizitverringerung zu starten. Die USA müssen bis zum 2. August die Schuldengrenze von derzeit 14,3 Billionen Dollar (10 Billionen Euro) deutlich anheben, um zahlungsfähig zu bleiben.