Konsumfreude: US-Wirtschaft klettert aus dem Tief

Washington (dpa) - Die Erholung der US-Wirtschaft hat sich zum Ende des vergangenen Jahres erheblich beschleunigt. Die Amerikaner geben wieder mehr Geld aus und kurbeln so die Konjunktur an.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist einer ersten Schätzung zufolge von Oktober bis Dezember 2010 auf das Jahr hochgerechnet um 3,2 Prozent gestiegen, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Damit legte es gegenüber dem Vorquartal mit 2,6 Prozent deutlich zu. Volkswirte hatten für den Zeitraum allerdings mit einem Wert von 3,5 Prozent gerechnet.

Im Gesamtjahr 2010 ist die US-Wirtschaft der Berechnung zufolge um 2,9 Prozent gewachsen - etwas stärker als Experten angenommen hatten. Das wäre der höchste Anstieg in fünf Jahren, nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 2,6 Prozent verzeichnet worden war. Der am Freitag veröffentlichte Wert ist aber lediglich die erste von drei Schätzungen und kann sich noch deutlich ändern.

Mit dem Ergebnis für das vierte Quartal habe die Konjunktur einen beachtlichen Endspurt hingelegt, hieß es in ersten Analysen. Und auch die Zukunftsaussichten seien gut. „Die Erholung wird stärker und kann sich bald selbst tragen, da das Jobwachstum zunimmt“, sagte Ryan Sweet von der Ratingagentur Moody's.

Vor allem die Verbraucher hätten der Wirtschaft auf die Sprünge geholfen, indem sie zuletzt so konsumfreudig wie seit vier Jahren nicht mehr gewesen seien. Sie tragen allein 70 Prozent zum BIP der USA bei und hatten sich wegen hoher Schulden lange mit dem Geldausgeben schwergetan. Das habe sich im Weihnachtsgeschäft aber deutlich geändert.

Auch beim Export seien die US-Unternehmen stärker geworden. Optimistisch stimmt die Analysten vor allem, dass das Wachstum nicht auf dem Abbau von Lagerbeständen beruht. So seien im vierten Quartal so viele Güter und Dienstleistungen in den USA abgesetzt worden wie zuletzt vor der schweren Rezession.