Konsumlaune der Deutschen steigt
Nürnberg/New York (dpa) - Trotz der täglichen Hiobsbotschaften aus Europa verbessert sich das Konsumklima in Deutschland.
Mit Blick auf ihre persönliche Lage seien die Deutschen derzeit nämlich positiv gestimmt, erklärte das Marktforschungsunternehmen GfK am Dienstag in Nürnberg. Allerdings könnten düstere Konjunkturaussichten die gute Stimmung noch zum Kippen bringen. Diskussionen über die Euro-Krise und eine mögliche Insolvenz Griechenlands verunsicherten die Bevölkerung.
„Aufgrund der nach wie vor sehr guten Rahmenbedingungen in Deutschland - der Arbeitsmarkt, die niedrige Arbeitslosigkeit und auch die Einkommensentwicklung - zeigen sich vor allem die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung überaus stabil und können sogar leicht zulegen“, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. „Auf der anderen Seite zeigt sich jedoch auch eine zunehmende Verunsicherung, vor allem aufgrund der Schuldenkrise.“ Die Entwicklung der Konjunktur sähen die Bürger mit großer Sorge.
Zunächst stieg die Prognose für den November-Index jedoch leicht um 0,1 Punkte auf 5,3 Punkte. „Mit dieser Entwicklung festigt die Binnenkonjunktur ihren Ruf als wichtige Säule der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland“, erklärte die GfK.
Die rund 2000 Befragten hatten ihre Einkommensaussichten im Oktober etwas positiver bewertet als im Vormonat - wegen der voraussichtlich auch 2012 noch guten Arbeitsmarktlage spürten sie weniger Angst vor Jobverlust und hofften auf höhere Löhne.
Ganz anders die Stimmung in den USA: Hier fiel das Zuversichtsbarometer im Oktober auf 39,8 Punkte - der niedrigste Stand seit März 2009. Das teilte das Conference Board, ein Institut der Privatwirtschaft, in New York mit.
Experten begründeten den Absturz bei der Fachagentur Bloomberg mit dem stagnierenden Arbeitsmarkt, den sinkenden Häuserpreisen und der europäischen Schuldenkrise. Hersteller von Konsumgütern und Einzelhändler bangten wegen der miesen Stimmung bereits um ihr Weihnachtsgeschäft. Vor Beginn der vergangenen Rezession im Dezember 2007 hatte der Zuversichtsindex noch durchschnittlich bei 98 Punkten gelegen.
Unterdessen stieg die Bereitschaft der Deutschen, auch größere Summen auszugeben. Befeuert wurde das noch durch das Misstrauen gegenüber den Banken sowie die niedrigen Zinsen für Spareinlagen: „Im Zweifelsfalle tendieren die Verbraucher im Moment eher noch dazu, werthaltige Anschaffungen zu tätigen“, sagte Bürkl. Nach dem Motto: Lieber ein Haus als ein Aktiendepot.