Kraftstoff: Das Bio-Benzin E10 kommt

Aral rüstet um. Altes Super wird fünf Cent teurer.

Bochum/Berlin. Die Umstellung auf das neue Bio-Benzin E10 in Deutschland hat begonnen. Marktführer Aral beziehe seit Anfang der Woche E10 und befülle damit nach und nach die Zapfsäulen in den östlichen Bundesländern, bestätigte ein Unternehmenssprecher. Verkauft wird die Sorte unter dem Namen Super E10. Esso, Shell, Total und Orlén arbeiten ebenfalls mit Hochdruck an der Einführung des Kraftstoffs mit bis zu zehn Prozent Ethanol-Anteil.

Der Kraftstoff E10 kann seit Jahresbeginn verkauft werden, doch müssen die Mineralölkonzerne und die Tankstellenbetreiber zunächst ihre Stationen umrüsten. Der angestrebte Ethanol-Anteil von maximal zehn Prozent wird erst nach einiger Zeit erreicht, weil der neue Sprit sich in den Tanks der Tankstellen mit älterem Benzin mit niedrigerem Ethanol-Anteil vermischt.

Preislich zeichnet sich ab, dass E10 ebenso viel kosten wird wie das bisherige Superbenzin mit maximal fünf Prozent Ethanol. Der bisherige Kraftstoff wird an den Aral-Tankstellen mit E10 nun um fünf Cent je Liter teurer verkauft — und damit zum Preis von Super Plus.

Die Ölkonzerne sind gesetzlich verpflichtet worden, einen bestimmten Anteil von Bio-Kraftstoffen aus erneuerbaren Rohstoffen zu verkaufen; andernfalls drohen hohe Strafen. Daher fördern sie den Absatz von E10 und verteuern das Benzin mit geringerem Ethanol-Anteil. Wie sich die Preise letztlich genau gestalten, wird jedoch erst zu sehen sein, wenn E10 gegen Ende März flächendeckend in ganz Deutschland angeboten wird.

90 Prozent der in Deutschland zugelassenen Autos vertragen das Benzin mit dem erhöhten Ethanol-Anteil. Die Tankstellenbetreiber sind aber dazu verpflichtet, neben dem neuen Kraftstoff vorerst noch Super mit niedrigem Ethanol-Gehalt anzubieten, da laut Umweltministerium vier Millionen Fahrzeuge den neuen Sprit noch nicht vertragen. Er schädigt bei ihnen Metallbauteile etwa am Motor oder Kraftstoffleitungen aus Kunststoff. Autofahrer können sich bei den Herstellern ihrer Fahrzeuge und im Internet darüber informieren, ob ihr Auto E10 verträgt.

Eine Broschüre über die E10-Verträglichkeit aller Automodelle gibt es hier.