Kraftwerke auf der Kohlehalde
60 Millionen Euro für alternative Stromerzeugung.
Essen. Der Stromriese RWE und der Bergbaukonzern RAG haben ein gemeinsames Pilotprojekt zur Nutzung von Kohlehalden im Ruhrgebiet für die alternative Energieversorgung gestartet. "Wir brauchen dringend intelligente Stromspeichersysteme, um die Schwankungen der Windenergie auszugleichen", sagte Fritz Vahrenholt, Chef von RWE Innogy in Essen.
Als erstes Projekt soll auf der Halde Sundern nahe Hamm-Pelkum ein Kombikraftwerk aus Pumpspeicher und Windkraft entwickelt werden. "Das gibt 100 Prozent grünen Strom", schwärmte Vahrenholt. Er soll direkt als solcher vermarktet werden.
Bei dem Projekt soll der Windstrom das Wasser des Pumpspeicherkraftwerks von einem tiefliegenden See in einen See auf der etwa 50 Meter hohen Abraumhalde pumpen. In Zeiten hoher Stromnachfrage wird das Wasser über eine Turbine, welche Strom erzeugt, wieder in den unteren See abgelassen.
Das geplante Kraftwerk soll eine Leistung von 15 bis 20 Megawatt haben und könnte 2014 8.000 Haushalte sechs Stunden am Tag mit Energie versorgen. Die Kosten bezifferte Vahrenholt auf 60 Millionen Euro, darunter zehn Millionen für die zwei 2,5 MW-Windräder. RAG verpachtet die Halde an RWE.
Im Ruhrgebiet könnten laut RWE auf acht dafür möglichen Halden 200 Megawatt Pumpspeicherstrom erzeugt werden. Im rheinischen Braunkohlerevier seien solche Kraftwerke nicht geplant, Vahrenholt kann sich dort aber Windparks vorstellen.