Kunden in Festtagslaune
Handel und Marktforscher erwarten reich gedeckte Gabentische.
Frankfurt. Deutschlands Verbraucher haben pünktlich zu Weihnachten ihre Kauflust entdeckt und stützen den Aufschwung. Damit steht das bislang fast nur vom Export getriebene Wachstum auf einer breiteren Basis.
Der monatlich von der GfK ermittelte Konsumklimaindex wurde für November von 4,9 auf 5,1 Punkte nach oben revidiert, für Dezember sagen die Forscher mit 5,5 Punkten den höchsten Wert seit Oktober 2007 (6,4 Punkte) voraus.
"Deutschland hängt nicht mehr allein am Tropf der Weltwirtschaft", sagte Unicredit-Analyst Andreas Rees. Auch die Krise in Irland und Griechenland könnte die deutsche Konjunkturerholung zwar bremsen, aber nicht stoppen, so die Experten.
Der Gabentisch in Deutschland wird daher nach Einschätzung von Marktforschern und Handel reichlich gedeckt sein. Durchschnittlich 245 Euro wollen die Bundesbürger für Weihnachtsgeschenke ausgeben, ermittelte die GfK in einer repräsentativen Umfrage. Demnach werden 93 Prozent der Deutschen Geschenke kaufen.
Wie viel die Menschen dafür ausgeben wollen, ist laut Studie stark von Einkommen und Wohnort abhängig. Befragte, die in Haushalten mit weniger als 1.500 Euro monatlichem Nettoeinkommen leben, wollen im Schnitt 146 Euro ausgeben. Liegt das Haushaltseinkommen bei netto mehr als 3.500 Euro, steigt der Wert der Geschenke auf 366 Euro im Schnitt.
Unterschiede gibt es auch zwischen Ost und West. Während in den alten Bundesländern 251 Euro für Geschenke vorgesehen sind, liegt der Durchschnittswert im Osten bei 224 Euro.
"Wir erwarten ein grandioses Weihnachtsgeschäft", bestätigt Stefan Genth, Chef des Handelsverbandes HDE. Die HDE-Prognose geht von einem Umsatzplus von 2,5 Prozent im November und Dezember aus. Die Verbraucherstimmung sei gut, im November und Dezember gebe es je einen Verkaufstag mehr.
"Die Mehrheit der Firmen sieht mit hohen Erwartungen auf das Weihnachtsgeschäft", so Genth. Der Handel macht ein Fünftel des Jahresumsatzes in den Weihnachtsmonaten. Bei typischen Geschenken wie Spielwaren oder Uhren und Schmuck sind es sogar bis zu 30 Prozent.