Langzeitarbeitslose: Licht und Schatten am Arbeitsmarkt
Die Zahl sinkt, viele trotzdem ohne Job.
Berlin. Licht und Schatten beim Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit: Zwar reduzierte sich nach der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) die Zahl der Personen, die ein Jahr oder länger keinen Job hatten, zwischen 2008 und 2012 um fast 296 000 auf 1,03 Millionen — ein Rückgang von 22 Prozent. Nach den Daten, die unserer Zeitung vorliegen, haben jedoch die wenigsten der Betroffenen wieder eine reguläre Arbeit bekommen.
Lediglich 19 Prozent der Langzeitarbeitslosen nahmen auch eine Tätigkeit auf. Von ihnen wiederum konnte nur gut die Hälfte auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen. 53 Prozent gingen dagegen in die sogenannte Nichterwerbstätigkeit ab.
Zu den Gründen zählen in erster Linie Arbeitsunfähigkeit (35,6 Prozent) wegen einer zeitweiligen Erkrankung. Andere fallen aus der Statistik, weil sie wegen der Betreuung von Angehörigen oder Kindern nicht verfügbar sind. Für weitere 19 Prozent fand sich eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme oder eine Ausbildung.
Eine BA-Sprecherin verwies gegenüber unserer Zeitung auf Konzepte, um bei den Betroffenen frühzeitig Integrationsschwierigkeiten zu erkennen und Strategien dagegen zu entwickeln. Doch „das gelingt nicht immer“, räumte die Sprecherin ein. Vor allem fehlende Berufsabschlüsse stellten ein „hohes Risiko“ dar. Aktuell verfügen 48 Prozent der mehr als eine Million Langzeitarbeitslosen über keine Berufsausbildung.