Medien: Banken wollen Argentiniens Schuldenstreit lösen
New York (dpa) - Internationale Großbanken sollen mit Hochdruck an einer Lösung im Schuldenstreit zwischen Argentinien und US-Hedgefonds arbeiten.
Ein Konsortium um die Citigroup, darunter auch die Deutsche Bank, suche nach Investoren für die strittigen Staatsanleihen, berichtete Bloomberg. Die Finanznachrichtenagentur beruft sich auf den argentinischen Milliardär Eduardo Eurnekian, der von Bankern kontaktiert worden sein soll. Die Banken wollten sich nicht äußern.
Der Konflikt um Altschulden aus der Staatspleite von Ende 2001 war in der vergangenen Woche eskaliert und hatte die zweitgrößte südamerikanische Volkswirtschaft in die Zahlungsunfähigkeit befördert. Argentinien unterlag im Rechtsstreit und darf laut Richterspruch andere Gläubiger nicht bedienen, solange es die Forderungen der Hedgefonds nicht beglichen hat.
Die Fonds, die den Schuldenschnitt verweigert und auf volle Rückzahlung geklagt hatten, sollen nun doch bereit sein, Abstriche am Nominalwert ihrer Anleihen zu machen. So könnte eine Lösung gefunden werden, bei der alle Parteien zumindest ein Stück weit das Gesicht wahren: Argentinien wäre die lästigen Kläger los und die Hedgefonds würden immer noch große Gewinne machen. Sie hatten die Papiere nach einem massiven Kursverfall gekauft.
Am Vortag hatte sich der Dauerstreit weiter zugespitzt. Argentinien reichte Klage gegen die USA beim Internationalen Gerichtshof ein. Das Land sieht seine Souveränität durch die Urteile von US-Richtern zugunsten der Hedgefonds verletzt. Die amerikanischen Gerichte waren zuständig, weil die Anleihen unter US-Recht ausgegeben worden waren. So sollten sie für internationale Anleger attraktiver werden.