Mehr als 250 Flüge wegen Pilotenstreiks in NRW gestrichen

Auch die meisten Flughäfen in Nordrhein-Westfalen waren am ersten Tag des Pilotenstreiks bei der Lufthansa betroffen. 250 Flüge wurden gestrichen. Die Fluggäste waren aber rechtzeitig informiert.

Zahlreiche Schalter am Abfluggate der Lufthansa-Tochter germanwings sind am Mittwoch im Flughafen in Düsseldorf unbesetzt.

Foto: Matthias Balk

Düsseldorf (dpa). Dem Pilotenstreik bei der Lufthansa sind am ersten Streiktag in Nordrhein-Westfalen mehr als 250 Flüge zum Opfer gefallen. Am stärksten waren Düsseldorf und Köln/Bonn betroffen. Die Passagiere waren aber offenbar gut informiert und fuhren gar nicht erst zum Flughafen, hieß es bei der Lufthansa. Das Chaos blieb aus. Der Streik soll bis Freitag dauern. Am Samstag werde dann wieder alles nach Plan laufen, sagte Lufthansa-Sprecher Florian Granzdörffer.

Am Mittwochmorgen gab es vielerorts ungewöhnlich leere Abflughallen. Vor den Schaltern sei es nahezu menschenleer, sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Airports. Vor allem die Geschäftsreisenden hätten sich rechtzeitig über Flugausfälle erkundigt und umgebucht. Hier hatte die Lufthansa 117 der 140 Ankünfte und Abflüge gestrichen. Von den 85 geplanten Flügen ihrer Tochtergesellschaft Germanwings fielen 10 aus.

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In Köln/Bonn sollte es laut Internetseite des Flughafens am Mittwoch nur 36 von 153 geplanten Starts und Landungen von Lufthansa und Germanwings geben. Für die drei Streiktage insgesamt rechnet der Airport mit 40.000 betroffenen Passagieren. Auch in Münster-Osnabrück (4) und Dortmund (6) wurden nach Angaben von Flughafen-Sprechern Flüge abgesagt.

Um Mitternacht hatten Piloten von Europas größter Luftverkehrskonzern die Arbeit niedergelegt, wie ein Sprecher der Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ (VC) mitteilte. Lufthansa hatte zuvor auf die umfassende Streikdrohung der rund 5400 Kapitäne und Co-Piloten reagiert und mit 3800 Verbindungen den größten Teil ihres Flugprogramms bis einschließlich Freitag abgesagt.

Streikanlass sind die von Lufthansa einseitig gekündigten Übergangsrenten, die den Piloten bislang ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf ermöglichten. Offen ist zudem der Tarifvertrag zu den Gehältern, bei dem die VC ein Plus von knapp 10 Prozent verlangt.

„Wir gehen davon aus, dass der Flugbetrieb am Samstag nach Plan wieder starten kann“, sagte Gränzdörffer. Dazu würden alle Maschinen dort geparkt und alle Teams dorthin beordert, wo sie am Samstag gebraucht würden. Der „Vereinigung Cockpit“ zufolge soll vor dem Ende der Osterferien nicht mehr gestreikt werden.