Mehr Hartz-IV-Empfänger unter Schwarzarbeit-Verdacht

Berlin (dpa) - Die Jobcenter haben im vergangenen Jahr unter den Hartz-IV-Empfängern erneut deutlich mehr potenzielle Schwarzarbeiter ertappt. 59 000 Fälle wurden wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit an die zuständige Zollverwaltung weitergegeben.

2009 waren es knapp 10 000 weniger.

Dies geht aus dem Jahresbericht 2010 der Bundesagentur für Arbeit (BA) über die Grundsicherung für Arbeitssuchende hervor, der im Internet veröffentlicht wurde.

Demnach wurden auch deutlich mehr Fälle der Staatsanwaltschaft wegen eines „begründeten Straftatverdachts“ übergeben. 2010 geschah dies bei 26 000 Leistungsbeziehern, im Vorjahr bei 15 700.

Eine Sprecherin der Bundesagentur sagte der „Süddeutschen Zeitung“, die aus dem Bericht zitierte, aus den Zahlen lasse sich nicht ablesen, dass immer mehr Hartz-IV-Empfänger betrögen. Vielmehr seien die Mitarbeiter in den Jobcentern „stärker sensibilisiert und besser qualifiziert“, um solche Fälle zu entdecken.

Insgesamt haben laut der Bilanz die Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten binnen eines Jahres um gut 50 000 auf 277 000 zugenommen. Sie werden von den Jobcentern vor allem wegen des Verdachts auf Missbrauch von Leistungen eingeleitet, etwa wegen unrichtiger oder unvollständiger Angaben über Nebeneinkommen oder Vermögen.

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