Microsoft will mit neuem Browser beim Benutzer punkten

Vor allem die Geschwindigkeit soll sich erhöht haben. Damit will der Konzern verlorenen Boden gutmachen.

Düsseldorf. Schneller, bequemer, sicherer - so sieht Microsoft seine neue Version des Internet-Betrachters (Browser) Internet Explorer (IE). Damit will der Softwarekonzern wieder zur Konkurrenz von Firefox und Opera aufschließen und verlorene Marktanteile zurückgewinnen. Seit Donnerstag kann die IE-Version 8 aus dem Internet heruntergeladen werden.

Ob die Geschwindigkeit, mit der der neue Browser Seiten aufbaut, tatsächlich gesteigert werden konnte, werden die nächsten Tage zeigen. Bei Vergleichstests will Microsoft jedenfalls herausgefunden haben, dass der neue Internet Explorer von 25weltweit am häufigsten besuchten Internet-Seiten zwölf schneller anzeigt als die Konkurrenz.

Mit erweiterten Suchfunktionen, die schon vom Konkurrenz-Produkt Firefox in ähnlicher Funktionalität bekannt sind, wird der IE 8 komfortabeler. Sowohl bei der Eingabe im Adressfenster als auch im Suchfenster schlägt der Browser bereits besuchte Seiten und Begriffe vor.

Ein wirkliche Neuerung sind die "Schnellinfos". Markiert der Nutzer auf einer Internetseite einen Text (zum Beispiel Produktnamen oder englische Begriffe) und öffnet über die rechte Maustaste ein Kontextmenü, kann er nun direkt auf Angebote von Drittanbietern zur Preissuche oder Übersetzung zugreifen.

Mit der Funktion "Web Slices" kann man Teile einer Webseite wie Sportergebnisse oder Börsenkurse direkt im Browser ablegen. Diese werden dann während der gesamten Sitzung immer auf dem neuesten Stand gehalten. So will Microsoft mit den vielen geöffneten Browserfenstern Schluss machen.

Die Sicherheit soll mit einem neuen Phishing-Filter und dem "InPrivate-Browsen" verbessert werden. Hierbei kann der Nutzer festlegen, dass besuchte Seiten, Benutzernamen und Passwörter nicht gespeichert werden.

Neben diesen neuen Funktionen bleiben wichtige Änderungen unter der Oberfläche verborgen. Microsoft hatte sich in allen IE-Vorgängerversionen nicht an die internationalen Standards für die Internet-Programmier-Sprachen CSS, HTML und XML gehalten. Folge: Internetseiten, die im IE korrekt angezeigt wurden, stellten Konkurrenz-Produkte fehlerhaft dar. Mit dieser Unsitte hat Microsoft nun aufgeräumt - und sich nun gleichsam selbst ausgehebelt: Denn Web-Seiten, die für die alten Versionen gedacht waren, werden nun auch im neuen IE nicht mehr richtig dargestellt. Allerdings hat Microsoft seinem Browser einen Kompatibilitäts-Modus spendiert, der auch solche Seiten ordentlich aufbaut.