Deutsche Bank profitierte von US-Staatshilfen für Versicherer AIG
Das Bankinstitut erhielt 11,8 Milliarden Dollar Entschädigung.
Washington. Die Deutsche Bank gehört zu dengrößten Nutznießern des milliardenschweren Rettungspakets derUS-Regierung für den US-Versicherungskonzern AIG. Laut einer am Sonntagvon AIG veröffentlichten Liste mit den zwischen September und Dezember2008 entschädigten Geschäftspartnern erhielt die Deutsche Bank nach demBeinahe-Kollaps des US-Versicherers 11,8 Milliarden Dollar (9,1Milliarden Euro).
Höhere Summen erhielten nur die US-InvestmentbankGoldman Sachs mit 12,9 Milliarden Dollar und die französische SociétéGénérale mit 11,9 Milliarden Dollar.
Auch die Dresdner Bank und die DZ Bank hätten den Angaben zufolge hoheSummen abschreiben müssen, wenn die US-Regierung AIG nicht zu Hilfegekommen wäre. AIG begründete die Veröffentlichung der Liste mit derNotwendigkeit, „bei der Verwendung öffentlicher Gelder ein hohes Maß anTransparenz zu bewahren“.
Die Veröffentlichung der Liste sei mit derUS-Zentralbank abgesprochen worden. Die Rettung von AIG durchSteuergelder in Milliardenhöhe ist in den USA heftig umstritten.Regierung und US-Notenbank rechtfertigten sie damit, dass eine Pleiteverheerende Folgen auf das internationale Finanzsystem gehabt hätte.
Seit September hat der Versicherungsriese American International Grouprund 180 Milliarden Dollar an Staatshilfen erhalten und wurde dafürunter staatliche Kontrolle gestellt. Anfang März gab AIG bekannt, Ende2008 den größten Verlust der US-Wirtschaftsgeschichte gemacht zu haben.
Das Unternehmen, das mit voller Wucht von der Finanzkrise getroffenwurde, verlor im vierten Quartal 2008 rund 61,7 Milliarden Dollar (rund49 Milliarden Euro). Der AIG-Konzern bietet Versicherungsleistungen fürrund 100.000 Kunden in 130 Ländern.