Kaufhof schließt bis zu acht Filialen

Köln (dpa) - Das Warenhaussterben in deutschen Innenstädten geht weiter. Der Branchenriese Kaufhof will bis zu acht Filialen schließen. Vier Filialen sollen im Jahr 2010 mit dem Auslaufen der Mietverträge aufgegeben werden, teilte die METRO-Tochter am Donnerstag überraschend in Köln mit.

Dabei handele es sich um die Filialen in Krefeld am Ostwall, Leipzig-Paunsdorf, Ludwigshafen und Mülheim/Ruhr. Vier weitere Kaufhof-Standorte befänden sich noch auf dem Prüfstand - die Filialen in Coburg, Gießen, Wesel und Worms. Zu diesen Standorten werde im Sommer eine endgültige Entscheidung fallen. Ausschlaggebend werde sein, ob diese Filialen langfristig profitabel sein können, erläuterte eine Sprecherin.

In den vier Filialen, bei denen sich Kaufhof bereits zu einer Aufgabe entschlossen hat, arbeiten 301 Mitarbeiter. Das Unternehmen will kurzfristig Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen aufnehmen. "Uns war es wichtig, direkt zu informieren, sobald die Entscheidung gefallen war. Wir werden nun gemeinsam daran arbeiten, sozialverträgliche Lösungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Filialen zu finden", sagte Kaufhof-Chef Lovro Mandac in einer Erklärung. Die Marktbedingungen und das Umfeld an den vier Standorten hätten sich verändert. Den vier Filialen fehle langfristig das Potenzial, profitabel zu sein, erklärte Mandac.

In den vier auf den Prüfstand stehenden Filialen arbeiten insgesamt 328 Mitarbeiter. Kaufhof betreibt in Deutschland und Belgien insgesamt 141 Filialen mit zusammen 25 000 Mitarbeitern. Der Umsatz von Kaufhof war 2008 um 1,1 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro gesunken, wie der Mutterkonzern METRO im Januar 2009 mit seinen vorläufigen Umsatzzahlen bekanntgab. Zahlen zum Ergebnis gibt die METRO in der übernächsten Wochen bei der Bilanzvorlage bekannt.

Mandac bleibt als Kaufhof-Chef noch bis Ende 2012 an Bord. Der Aufsichtsrat der Galeria Kaufhof GmbH habe den Vertrag Mandacs vorzeitig verlängert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der 58-Jährige leitet seit 1994 die Geschäfte der Kaufhaus-Tochter des Handelskonzerns METRO. Sein Vertrag wäre ursprünglich zum Jahresende ausgelaufen. Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte der METRO-Chef Eckhard Cordes die Kaufhaus-Kette als nicht strategisches Geschäft bezeichnet und auf die Verkaufsliste gesetzt.

In den vergangenen Wochen hatte die insolvente Warenhauskette Hertie im Fokus gestanden. Sie will 19 ihrer 73 Filialen schließen. Bürgermeister sehen die Attraktivität ihrer Innenstädte gefährdet.