Abgas-Betrug Opel muss 100.000 Autos zurückrufen - diese Modelle trifft es
Flensburg · Nun ist es amtlich: Das Kraftfahrtbundesamt hat den Rückruf von 100.000 Opels weltweit angeordnet - wegen Abgas-Betrugs. Ein Überblick, welche Autos in die Werkstätten müssen.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat einen verpflichtenden Rückruf für weltweit fast 100.000 Opel-Dieselfahrzeuge angeordnet. Betroffen seien die Modelle Insignia, Cascada und Zafira aus den Baujahren 2013 bis 2016, teilte das KBA am Freitag mit. Es handle sich um 96.000 Autos weltweit, darunter etwa 32.000 in Deutschland. Opel bestätigte, dass insgesamt 96.000 Wagen betroffen seien - durch bereits umgesetzte freiwillige Leistungen müssten hierzulande aber nur noch 9000 Wagen in die Werkstätten.
An den betroffenen Fahrzeugtypen habe das KBA "unzulässige Abschalteinrichtungen festgestellt", erklärte das KBA. Aufgrund dieser Einrichtungen könne es im Betrieb der Fahrzeuge zu erhöhten Emissionen von Stickoxiden kommen. Für zahlreiche Fahrzeuge erfolgte der Behörde zufolge bereits "auf freiwilliger Basis" eine Umrüstung. Opel müsse nun die Verbesserungsmaßnahmen "unverzüglich auf alle betroffenen Fahrzeuge ausdehnen" und die unzulässigen Abschalteinrichtungen aus den betroffenen Fahrzeugen entfernen.
Der Rückruf war erwartet worden, nachdem sich am Montag das Bundesverkehrsministerium entsprechend geäußert hatte. Zuvor hatten Staatsanwaltschaft und Polizei wegen Betrugsverdachts bei Opel-Modellen zwei Standorte des Autobauers durchsucht. Das geschah nach einer Strafanzeige durch das KBA.
Opel selbst bestätigte den Erhalt des KBA-Bescheids. Seit Anfang 2017 laufe bereits eine "freiwillige Serviceaktion". Nach Unternehmensangaben wurden von den 96.000 Autos bereits 53.000 geupdatet. Von den 32.000 in Deutschland betroffenen Wagen müssten noch rund 9000 das entsprechende Softwareupdate erhalten.
In der Vergangenheit war eine Reihe von Autobauern in den Verdacht geraten, illegale Abschalteinrichtungen in Dieselfahrzeuge eingebaut zu haben, um die Emissionswerte zu verfälschen, außer Volkswagen auch BMW und Daimler. Ins Rollen gekommen war die Affäre 2015, als VW auf Druck der Behörden in den USA zugeben musste, in elf Millionen Dieselfahrzeugen weltweit eine Betrugssoftware eingebaut zu haben.
Mitte Juli dieses Jahres dann bestätigte das Bundesverkehrsministerium, dass das KBA nun auch einem Manipulationsverdacht bei Opel nachgeht. Einem Bericht zufolge fand das KBA Hinweise, wonach der Autohersteller bei bestimmten Fahrzeugen die Abgasnachbehandlung aus technisch nicht erklärbaren Gründen während der Fahrt komplett abschaltet.