Qualitätsoffensive: Pünktlich, sauber, sicher - Bahn gibt 330 Millionen aus
Mehr Zugbegleiter, mehr Sicherheitskräfte, schnellere Reparaturen: Bahn-Chef Grube will Kunden gewinnen.
Berlin. Die Deutsche Bahn AG will Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit ihrer Züge verbessern und so im Wettbewerb mit Flugzeug und Auto bei den Kunden verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.
Bahn-Chef Rüdiger Grube sagte bei der Vorstellung seiner Kunden- und Qualitätsoffensive, es helfe "die beste Strategie nichts, wenn nicht das Brot- und Buttergeschäft in Ordnung" sei. Dazu zählten bei der Bahn pünktliche Verbindungen und technische Zuverlässigkeit.
Die Bahn will dazu zusätzlich zu allen bislang geplanten Veränderungen 330 Millionen Euro bis 2015 in die Hand nehmen, um "die Gesamtsituation für unsere Kunden zu verbessern".
Die Bahn will unter anderem die Stehzeit von Zügen nach Pannen verkürzen und 40 Millionen Euro für 100 weitere technische Zugbegleiter ausgeben, damit die Züge bei Defekten sofort repariert werden könnten.
Zudem sollen im Nahverkehr, also in Regio-Zügen, mehr als 120 zusätzliche Kundenbetreuer eingesetzt, die Zahl der Sicherheitskräfte in den Abendstunden erhöht sowie defekte Toiletten schneller in Stand gesetzt werden.
Auch sollen bundesweit alle 5400 Bahnhöfe so ausgestattet werden, dass kein Reisender mehr im Regen auf den Zug warten muss.
Im Herbst und Winter will die Bahn in Ballungsgebieten mit einer 100-Millionen-Euro-Investition in Sandstreuanlagen Unpünktlichkeit vermeiden. Auch der Schutz gegen Eis- und Schotterflug, bei dem zahlreiche ICE beschädigt worden waren, soll verbessert werden.