Spanien olé
Die spanische Baugruppe ACS hat den Stier bei den Hörnern gepackt und sich innerhalb von neun Monaten Hochtief einverleibt. Die Spanier können voraussichtlich aus der Substanz der Essener, die immer sehr vorsichtig bilanziert haben, die eigenen Aufwendungen für die Übernahme bezahlen.
Wie konnte das passieren? Das haben sich am Donnerstag auch tausende Hochtief-Kleinaktionäre gefragt. Einen Teil der Schuld tragen auch die ausgeschiedenen Vorstände und Aufsichtsräte, die blauäugig bis September den Versprechungen von ACS-Chef Florentino Perez geglaubt haben, dass keine weitere Aufstockung des Anteils geplant sei.
Schuld ist aus Sicht der Aktionäre auch ein Übernahmegesetz in Deutschland nach internationalen Regeln. In Spanien selbst und auch in Frankreich und Großbritannien wäre eine solche Übernahme gescheitert. So ist das eben, wenn die reine Lehre auf die Realität trifft.