Starke Konjunktur treibt Gewinne der Dax-Konzerne
VW, BMW, Linde und die Post verzeichnen Rekorde. Katastrophen belasten Münchener Rück.
Berlin. Glänzende Geschäfte, rosige Aussichten: Die starke Konjunktur beschert vielen Dax-Unternehmen Milliardengewinne.
Volkswagen will im Eiltempo an die Weltspitze. „2011 dürfte ein gutes Jahr werden — für die Autoindustrie und für VW“, sagte Konzernchef Martin Winterkorn. Nach 7,2 Milliarden Euro Gewinn und mehr als sieben Millionen verkauften Fahrzeugen 2010 seien in diesem Jahr neue Bestmarken bei Absatz, Umsatz und Ertrag möglich.
BMW wollte nicht nachstehen und legte überraschend Zahlen vor — die Markterwartungen wurden mit einem Rekordgewinn von 3,2 Milliarden Euro nach 210 Millionen Euro im Vorjahr übertroffen. Der Umsatz knackte zum ersten Mal die Marke von 60 Milliarden. Die Aktionäre sollen mit einer Rekorddividende von 1,30 Euro je Stammaktie und 1,32 Euro je Vorzugsaktie belohnt werden.
Wachstumstreiber für die Industrie ist das Asien-Geschäft. Davon profitierte auch der Industriegase-Spezialist Linde. Der Konzern verdiente 1,005 Milliarden Euro — ein Plus von 70,1 Prozent. Die Erlöse kletterten um 14,8 Prozent auf 12,868 Milliarden Euro. Eine Dividende von 2,20 Euro je Aktie, 22,2 Prozent mehr als im Vorjahr, soll die Anleger erfreuen.
Der Aufschwung sorgte auch für bessere Geschäfte bei der Deutschen Post, hinzu kam der Milliardengewinn aus dem Verkauf der Postbank. Unterm Strich verdiente der weltweit tätige Logistik-Konzern — bei rückläufigem Briefgeschäft — mehr als 2,5 Milliarden Euro. Das ist eine Vervierfachung des Nettogewinns. Die Aktionäre sollen eine um 5 Cent höhere Dividende von 0,65 Euro erhalten.
Die Naturkatastrophen in Australien und Neuseeland mit Milliardenbelastung wirbeln das Ergebnis der Münchener Rückversicherung durcheinander. Der Vorstand fürchtet um das Gewinnziel für 2011 von 2,4 Milliarden Euro. Munich Re schloss 2010 mit einem Gewinnrückgang von fünf Prozent auf 2,43 Milliarden Euro ab. dpa