US-Mercedes-Chef rechnet mit steinigem Weg für Smart

New York (dpa) - Auf einem der größten Automärkte der Welt - den USA - wird der kleine Smart weiter eine Randerscheinung bleiben. „Wir erwarten nicht, dass es steil aufwärts geht, wenn wir Smart übernehmen“, sagte der US-Chef des großen Bruders Mercedes-Benz, Ernst Lieb, der Nachrichtenagentur dpa.

Zuerst wolle er die rückläufigen Verkäufe stabilisieren, erst danach sei an eine Ausweitung des Absatzes zu denken.

Smart wird bis dato vom US-Autoimperium Penske in die Vereinigten Staaten importiert und vertrieben. Doch unlängst kündigte der Stuttgarter Autokonzern Daimler an, das Geschäft in die eigene Hand zu nehmen. „Der Hauptgrund sind die verschärften Verbrauchsvorschriften ab 2016“, sagte Lieb. Die kleinen Zweisitzer senken den Flottenverbrauch der Marke mit dem Stern.

„Roger Penske hat einen guten Job gemacht“, sagte Lieb. Die Ursache für die Verkaufseinbrüche sieht er im billiger gewordenen Sprit. Im Jahr der Markteinführung, 2008, hatte sich der Smart noch rund 24 600 Mal in den USA verkauft, 2010 fuhren gerade noch 5900 der Zweisitzer von den Höfen der Händler. In der Wirtschaftskrise waren die auf Rekordniveau gestiegenen Benzinpreise deutlich gefallen.

Lieb geht davon aus, dass Smart erst dann wieder auf Touren kommt, wenn der geplante Viersitzer aus der Kooperation mit dem französisch-japanischen Autobauer Renault-Nissan eintrifft. Ein genaues Datum dafür gibt es aber noch nicht. „In den nächsten zwei bis vier Jahren rechne ich nicht mit viel Zuwachs“, sagte Lieb.