Verhandlungsmarathon zwischen Bahn und Lokführern

Frankfurt/Main (dpa) - In einem stundenlangen Verhandlungsmarathon haben die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn am Dienstag um ein Ende ihres Tarifstreits gerungen.

In der entscheidenden Runde zeichnete sich auch am späten Abend nach mehr als zehn Stunden noch keine Einigung ab, wie die beiden Tarifparteien am Verhandlungsort in Frankfurt am Main übereinstimmend berichteten. „Das Gesamtpaket ist einfach noch nicht durch“, sagte eine Gewerkschaftssprecherin.

Da sich die zwei Seiten in den vorherigen 13 Verhandlungsrunden entscheidend angenähert hatten, sei eine Einigung für die 20 000 Lokführer des staatseigenen Konzerns aber greifbar, hieß es sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf Arbeitnehmerseite. Ob die Tarifexperten die Nacht durchverhandeln oder sich womöglich vertagen wollen, war zunächst unklar.

Strittig sind noch einige Punkte im DB-Haustarifvertrag - etwa die Einkommenserhöhung und Laufzeit sowie Regeln für Lokführer, die einen Selbstmord auf den Schienen miterleben mussten und danach wegen eines schweren Traumas nicht mehr zurück in den Führerstand können.

Ein Zwischenergebnis steht bereits beim DB-Rahmentarifvertrag: Das Regelwerk legt laut GDL-Darstellung die monatlichen Entgelte, vier wichtige Zulagen und die wöchentliche Arbeitszeit fest. Ziel der Gewerkschaft ist es, diesen Rahmenvertrag der DB-Lokführer auch überall bei der DB-Konkurrenz in Kraft zu setzen, damit künftig bundesweit zu ähnlichen Beschäftigungsstandards wie beim Branchenführer gearbeitet wird.