Währung: 100-Dollar-Schein - Die Supernote gegen Fälscher
Die USA haben einen neuen 100-Dollar-Schein entwickelt. Er bietet viele neue Sicherheitsmerkmale.
Washington. Keine andere Banknote der Welt wird so häufig gefälscht wie der 100 Dollarschein. Nun wollen das Finanzministerium und die US-Notenbank den Gaunern das Handwerk legen.
Im Februar 2011 kommt der "neue Hunderter" auf den Markt, nach Ansicht von Experten der erste absolut "fälschungssichere Geldschein" in der Geschichte.
Nach Schätzungen des Finanzministeriums in Washington befinden sich gefälschte Exemplare der US-Währung im Wert von mehr als 70 Millionen Dollar im Umlauf, dabei könnte die Dunkelziffer noch deutlich höher liegen.
Der mit Abstand größte Teil der falschen Noten kommt aus dem Ausland, und unter den Fälschern ist kein Schein so beliebt wie der Hunderter.
Lange Zeit war das Fälschen von Greenbacks die Domäne einzelner Verbrecher wie Anatasios Arnaouti. Der Engländer druckte in seiner eigenen Werkstatt neun Millionen Dollar an frischen Noten, bis ihm in 2005 FBI und Secret Service in enger Zusammenarbeit mit den britischen Behörden aus dem Verkehr zogen.
Heute aber sind die Methoden raffinierter und die Fälscher schwerer aufzuspüren. Nach Ansicht der US-Behörden lässt sich nämlich die jüngste Welle an selbstgemachten 100 Dollarscheinen auf eine organisierte Verbrecherbande in Nordkorea zurückführen, die womöglich sogar mit der Unterstützung des Regimes von Kim Jong Il ihr Unwesen treibt und daher über modernste Technologie verfügt.
"In einem Land, zu dem wir weder politische noch wirtschaftliche Beziehungen haben und weder mit den Geheimdiensten noch der Polizei zusammenarbeiten", so der Währungsexperte Robert Sievers, "ist es fast unmöglich, den Fälschern auf die Schliche zu kommen."
Um den Verbrechern einen Schritt voraus zu bleiben, haben Regierung und Notenbank daher die neue "Supernote" entwickelt, die nun von Finanzminister Timothy Geithner und Notenbankchef Ben Bernanke vorgestellt wurde.
Unter anderem wurden kosmetische Korrekturen an dem Gesicht von Benjamin Franklin, einem der Gründerväter der USA, vorgenommen. Zum einen wurde sein Kopf vergrößert, auch wurde ein zusätzliches Wasserzeichen in den Schein eingefügt.
Wichtigstes Merkmal, so Geithner, ist aber ein neues dreidimensionales Sicherheitsband. Wer den Schein in der Hand hält, sieht je nach Blickwinkel entweder die Zahl 100 oder mehrere Abbildungen der Freiheitsglocke aus Philadelphia, deren Farbe zwischen grün und Kupfer variiert.
Eine weitere optische Illusion: Die Zahl und die Glocken scheinen sich zu bewegen, also über die Banknote zu wandern. Wie Larry Felix, Chef der Regierungsdruckerei stolz feststellt, "werden wir künftig mit einem Blick innerhalb weniger Sekunden feststellen können, ob ein Hunderter echt ist."
"Wir haben die beste Technologie der Welt eingesetzt" fügte Geithner hinzu. Bernanke wies darauf hin, dass die derzeit in Umlauf befindlichen 6,5 Milliarden Exemplare an "alten" Hundertern weiterhin gültiges Zahlungsmittel bleiben.