Weitere Razzia gegen Credit-Suisse-Mitarbeiter
Düsseldorf. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat jetzt ihre Ermittlungen gegen Mitarbeiter der Schweizer Großbank Credit Suisse ausgeweitet. Polizisten sind am Mittwoch zu einer weiteren Razzia ausgerückt.
Die Durchsuchungsaktion sei in Hamburg, Hannover, Köln, Frankfurt und zwei kleineren Orten in Nordrhein-Westfalen erfolgt, gab Oberstaatsanwalt Ralf Möllmann am Mittwoch bekannt.
Die Ermittlungen waren durch den Ankauf einer CD mit Kundendaten von mehr als 1000 mutmaßlichen Steuersündern ausgelöst worden. Inzwischen würden vier weitere Credit-Suisse-Mitarbeiter als Beschuldigte eingestuft. „Den Verdächtigen wird vorgeworfen, als Repräsentanten für die grenzüberschreitende Kundenbetreuung der Credit Suisse Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben“, sagte Möllmann.
Die Ermittler untersuchen sei Monaten verdächtige „Cross-Border-Geschäfte“ der Großbank. Insgesamt wird gegen neun Beschuldigte ermittelt - acht aktuelle und einen ehemaligen Mitarbeiter der Credit Suisse. Um dem Verdacht nachzugehen, hatten die Ermittler im vergangenen Sommer 1500 Kunden der Bank befragt.
Den Ermittlern waren nachträglich auch vertrauliche Unterlagen zugespielt worden. Sie legten den Verdacht nahe, dass Lebensversicherungen auf den Bermudas genutzt wurden, um darin unversteuertes Geld zu verstecken und so einen ordnungsgemäßen Anschein zu erwecken.
Bereits im Juli vergangenen Jahres hatten 150 Ermittler sämtliche deutschen Credit-Suisse-Filialen durchsucht. Die deutschen Staatsanwaltschaften ermitteln gegen mehr als 1000 mutmaßliche Steuersünder, die ihr Geld in die Schweiz geschafft und die Erträge nicht versteuert haben sollen.
Tausende Steuerpflichtige hatten sich nach Bekanntwerden der CD selbst angezeigt, um einer Strafe zu entgehen.