Westerwelle ermutigt Griechen zu weiteren Reformen
Athen (dpa) - Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat die Griechen ermutigt, ihre Bemühungen für Reformen im Land fortzusetzen. Gleichzeitig sicherte er ihnen bei einem Besuch in Athen die Unterstützung und Solidarität Deutschlands zu.
„Es ist mein Anliegen, der griechischen Öffentlichkeit deutlich zu machen, dass wir in Griechenland sicherlich auch Reformen erwarten, aber dass wir auch die großen Leistungen anerkennen“, sagte Westerwelle nach einem Treffen mit Regierungschef Lucas Papademos. „Europa und Griechenland gehören zusammen. Beide Völker sind überzeugte Europäer“, sagte Westerwelle.
Anfang kommender Woche werden die Kontrolleure von EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) in der griechischen Hauptstadt erwartet. Von dem Urteil der „Troika“ hängt unter anderem die Auszahlung weiterer Hilfskredite für Griechenland ab. Zudem sollen die Verhandlungen zwecks eines freiwilligen Schuldenschnitts griechischer Anleihen in Höhe von 50 Prozent mit den Banken wiederaufgenommen werden. „Wir glauben, dass wir diese Verhandlungen erfolgreich abschließen werden“, sagte Außenminister Stavros Dimas.
Westerwelle betonte bei seiner Begegnung mit Regierungschef Papademos, Deutsche und Griechen seien „engagierte und überzeugte“ Europäer. An Diskussionen über einen Austritt Griechenlands aus dem Euroland werde sich Westerwelle „nicht beteiligen“. Es werde schon zu viel spekuliert. „Es ist wichtig dass wir in Europa wissen, was wir aneinander haben“, sagte Westerwelle.
Anschließend traf Westerwelle mit dem Chef der konservativen Partei Nea Dimokratia (ND), Antonis Samaras, zusammen. „Mir ist es wichtig, dass alle Kräfte den Weg der Reformen unterstützen“, sagte Westerwelle dazu. Dies hätten alle Seiten in Griechenland verstanden.