Protestler machten ihrem Ärger Luft Proteste gegen den geplanten Konverter halten an
Meerbuscher beschweren sich über schleppende Entscheidung.
Spannung lag am Donnerstagabend in der Luft. Diese ging aber nicht von Leitungen, sondern von den Zuhörern aus, die der Einladung des Übertragungsnetzbetreibers Amprion zum Dialog im Thomas-Morus-Haus in Neuss über den Konverter gefolgt waren. Als Vertreter für Amprion waren Joëlle Bouillon, Projektsprecherin, und Thorsten Mikschaitis, technischer Projektleiter, anwesend. Für die Bundesnetzagentur war Sven Serong vor Ort.
Unglaube und Ärger spiegelten sich während der Vorträge auf den Gesichtern der Konverter-Gegnern wider. Kritik und Zweifel an der Herangehensweise und Planung der Politik wurden mit Applaus bedacht. Eine Zuschauerin bezeichnete die ganze Veranstaltung als „Augenwischerei“, die Entscheidungen seien längst getroffen.
Protest aus Osterath
Das Anliegen der Meerbuscher Konverter-Gegner ist klar: „Keine großindustrielle Anlage in der Nähe von Wohngebieten.“ Der Konverter solle an einen Platz, der von Wohngebieten entfernt ist, so Kirsten Danes, Sprecherin der Initiative. Seit sechs Jahren spricht sich die Gruppe gegen den Konverter aus.
Der aktuelle Stand
Bei zweistufigen Genehmigungsverfahren für den Konverter befindet sich Amprion aktuell bei Stufe 1. Alle benötigten Unterlagen, die die Planung betreffen, wurden der Bundesfachplanung vorgelegt. Sie werden jetzt geprüft. In Frage kommende Standorte wurden aufgrund von Gutachten und ihrer Eignung für den geplanten Bau ausgewählt. Lange Zeit galt Kaarst als bester Standort. Die dortige Kiesförderung stand dem Konverter allerdings entgegen. Als neuer Favorit ist nun Osterath angegeben.
Die Bedenken
Fragen nach Lärmbelästigung sowie möglichen Gesundheitsrisiken durch magnetische oder elektrische Felder werden schon lange diskutiert. Bestimmte Grenzwerte, die im Gesetz festgelegt sind, müssen von Amprion eingehalten werden. Bisherige Berechnungen zeigen, dass die Werte außerhalb der Anlage unbedenklich wären.
Wie geht es weiter?
Im Anschluss an die Prüfung der Unterlagen durch die Bundesnetzagentur sollen Behörden und Öffentlichkeit die Unterlagen einsehen können. Gleichzeitig können Einwände per Brief, Fax oder E-Mail an die Bundesnetzagentur erhoben werden. Die Entscheidung über den Standort trifft entweder die Bezirksregierung oder die Bundesfachplanung. Eine Entscheidung wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres vorliegen.