GM ruft nach tödlichen Unfällen fast 1,4 Millionen Wagen zurück
Detroit (dpa) - Rückrufe gehören zum täglichen Geschäft der Autobranche. Rückrufe im Millionenbereich sind indes eher selten. Nun trifft es General Motors. Hauptsächlich in Kanada und den USA sind viele Kunden betroffen.
Der Opel-Mutterkonzern General Motors weitet einen Rückruf wegen fehlerhafter Zündschlösser auf 1,37 Millionen Fahrzeuge aus. Bei älteren Autos der Marken Chevrolet, Pontiac und Saturn kann der Zündschlüssel während der Fahrt in die Aus-Position zurückspringen, wie der Hersteller in Detroit erklärte.
Das schaltet nicht nur den Motor aus, sondern auch die meisten elektrischen Systeme. Nach Angaben des Autokonzerns könnten Unfälle mit 13 Toten damit in Verbindung stehen; die Front-Airbags hatten sich in insgesamt 31 gemeldeten Fällen nicht geöffnet.
Vor zwei Wochen umfasste der in den USA und Kanada gestartete Rückruf erst halb so viele Fahrzeuge. GM beorderte nun jedoch weitere Modelle aus den Jahren 2003 bis 2007 zur Reparatur in die Werkstätten. Nordamerika-Chef Alan Batey räumte Versäumnisse bei der Aufklärung der technischen Probleme ein. „Es tut uns sehr leid, und wir arbeiten daran, die Sache so schnell wie möglich richtigzustellen.“
Nach Angaben von General Motors kann der Zündschlüssel insbesondere dann zurückspringen, wenn der Wagen auf unbefestigtem Gelände unterwegs ist und der Schlüsselbund schwer ist. GM riet den Kunden bis zur Reparatur, den Schlüssel alleine ins Zündschloss zu stecken. Das Unternehmen arbeite zusammen mit Zulieferern daran, genügend Ersatzteile verfügbar zu machen.
Betroffen von dem Rückruf sind der Chevrolet Cobalt und HHR, der Saturn Sky und Ion, der Pontiac Solstice und G5 sowie der nur in Kanada verkaufte Pontiac Pursuit.
Der große Rivale Toyota hatte vor zwei Wochen einen weltweiten Rückruf von 1,9 Millionen seines Hybrid-Verkaufsschlagers Prius III verkündet. Die Japaner sind besonders vorsichtig, nachdem sie 2010 einen Massenrückruf starten mussten wegen Berichten über klemmende Gaspedale und rutschende Fußmatten als Grund für Unfälle. Auf dem wichtigen US-Markt brachen damals die Verkäufe ein. Später stellte sich heraus, dass viele Unfälle auf Fehler der Fahrer zurückgingen.