Nächste Mercedes S-Klasse kann räumlich sehen und selber lenken
Stuttgart (dpa/tmn) - Sie kann räumlich sehen und selber lenken: Die nächste Generation der Mercedes S-Klasse startet im nächsten Jahr mit einer Reihe neuer und weiterentwickelter Sicherheitssysteme.
Demnach wird die neue Luxuslimousine erstmals mit einer sogenannten Stereo-Kamera für das räumliche Erfassen der Fahrzeugumgebung ausgestattet, die den Handlungsspielraum der Assistenzsysteme deutlich erweitert. Das hat der Stuttgarter Hersteller angekündigt.
So wird die nächste S-Klasse im Stadtverkehr automatisch für Fußgänger bremsen und an Kreuzungen auf den Querverkehr achten. Droht dort eine Kollision und verzögert der Fahrer zu schwach, leitet die Elektronik eine Vollbremsung ein. Rund ein Viertel aller Kreuzungsunfälle lässt sich damit laut Mercedes entschärfen oder ganz vermeiden.
Deutliche Vorteile soll die S-Klasse auch im Stau bieten. Dort regelt die Elektronik nicht nur den Abstand zum Vordermann, sondern unterstützt den Fahrer auch beim Lenken. Zwar müsse man die Hand aus Sicherheitsgründen weiterhin am Steuer lassen, doch das Lenken selbst übernehme der Wagen. Dafür heftet er sich je nach Tempo wahlweise an den Vordermann oder orientiert sich an den Fahrbahnmarkierungen.
Um Sicherheit und Komfort bei Nacht zu erhöhen, bekommt die S-Klasse einen Nachtsichtassistenten mit erweitertem Blickfeld und intelligente LED-Scheinwerfer, die serienmäßig an Bord sein werden. Außerhalb des Stadtverkehrs bleibt das Fernlicht immer aktiv, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Dafür sorgt ebenfalls das neue Kamerasystem, das vorausfahrende oder entgegenkommende Autos erkennt und das Licht so steuert, dass deren Fahrkorridor verdunkelt wird.
LEDs kommen auch für alle anderen Lichtfunktionen des Autos zum Einsatz - von der Kennzeichenbeleuchtung bis hin zum Licht im Handschuhfach. Somit werde die S-Klasse der erste Wagen ohne jede Glühbirne sein, sagt Mercedes.
Bei der Weiterentwicklung ihres Flaggschiffs folgen die Schwaben zwar konsequent der Vision vom unfallfreien Fahren. Aber für den Fall, dass es trotz aller Assistenzsysteme doch einmal kracht, gibt es auch bei der passiven Sicherheit Neues - zum Beispiel erstmals Gurtairbags im Fond.