Der BMW X5 verbraucht jetzt weniger Sprit

Düsseldorf. Den BMW X5 gibt es nun in dritter Generation und wirklich anders als sein Vorgänger sieht er nicht aus. BMW nennt das „evolutionäre Weiterentwicklung des Karosseriedesigns“.

Es sind Design-Details, an denen sich Kenner ergötzen können und die den aktuellen X5 frischer erscheinen lassen. Die Silhouette bleibt, wie sie war, wuchtig, aber dennoch elegant für den hochbauenden Zweitonner (4,89 m lang), der auch in seiner aktuellen Ausführung kraftvoll alle Fragen nach der Sinnhaftigkeit solcher Riesen beiseiteschieben wird. Weniger in Deutschland, mehr in Übersee.

1,3 Millionen mal wurde das Modell der zweiten Generation verkauft. Den BMW X5 5 nennt man konzernintern beinahe respektvoll „The Boss“. Aber auch Chefs sind nicht vollkommen, also haben ihn die Bayern feiner, sparsamer und stärker gemacht. Über zu wenig Leistung wird sich freilich auch bisher niemand beklagt haben. Jetzt gibt es ein paar PS Nachschlag, was man nicht wirklich merkt. 43 PS mehr hat der V8-Motor, nun 450. Die beiden Diesel-Sechszylinder bringen es auf 258 bzw. 381 PS. Der Boss regiert also auch weiter mit Überfluss, den er serienmäßig über eine Achtgang-Automatik verteilt, völlig ruckfrei, zupackend, sensibler als jede Schalt-Hand, was Sprit sparen hilft.

Der für Deutschland wichtige 30d kommt in der Theorie mit 6,2 Liter Diesel auf 100 km aus, zwischen acht und neun waren es auf ersten entspannten Testrunden in bergigem Terrain. Der zum Jahresende angekündigte Vierzylinder-Diesel soll es auf 5,6 Liter bringen. Das ist neu, so ein kleines Herz hatte ein X5 noch nie. Er wird das preiswerteste Modell der Reihe sein (ab 52 100 Euro) und ist auch ohne Allradantrieb bestellbar. Fürs Sparen wurde die ganze Modellreihe abgespeckt, bis zu 90 Kilo, heißt es. Der Boss kann ohne Last „segeln“, so wird weniger Kraftstoff gebraucht, die Start-Stopp-Automatik hilft, schaltet schon beim Ausrollen ab und am Luftwiderstandsbeiwert wurde auch gefeilt.

Auf höchstem Niveau weiterhin die Handlichkeit in schnellen Wechselkurven. Der Wagen ist sportlicher Gangart sehr zugetan und im Gelände sagt der Wagen seinem Lenker ohnehin, wer der Boss in Schlamm und Geröll ist. Das Auto kann mehr, als sich die meisten Fahrer trauen. Man schätzt aber das Signal vom Boss: Ich bin allzeit bereit, wenn ihr nur wollt. Üppig ist nach wie vor das einzig passende Wort, um das Platzangebot zu charakterisieren. Der Kofferraum schluckt jetzt 650 Liter, 30 mehr als bisher. Die Heckklappe ist weiterhin zweigeteilt, nun aber elektrisch zu öffnen, auch per Fernbedienung vom Fahrersitz aus, wo sich nun noch eleganteres Innendesign, noch edlere Materialien genießen lassen und wo es dank perfektionierter Dämmung noch stiller ist. Und natürlich hat der Boss die multimediale Welt im Griff, das volle Programm, mit Internet-Zugang, Mails diktieren, twittern und googlen. Über Navi, ein halbes Dutzend Assistenzsysteme für Komfort und Sicherheit redet man in dieser Klasse schon nicht mehr.

Neu dabei, dass der aktuelle X5 im Stopp-und-go-Verkehr das Fahren übernehmen kann, bremst, beschleunigt, lenkt. Beim Rangieren wird eine 360-Grad-Draufsicht auf Auto und Umfeld auf das riesige Display projiziert und das Nachtsichtgerät kann jetzt nicht nur Menschen, sondern auch Tiere erkennen, was für beide erfreulich ist.