Porsche Macan: Der Tiger aus Leipzig
Der Macan ist die fünfte Baureihe der Marke. Gebaut wird er in Leipzig. Die Preise beginnen bei 57 300 Euro.
Düsseldorf. Passend zum 50. Geburtstag des 911er fährt Porsche mit einem neuen Familienmitglied zur Party der Sportwagenlegende. Mit dem Macan erweitern die Schwaben nun ihr Angebot um eine fünfte Modellreihe.
Der Macan ist, ganz der Tradition des Hauses Porsche verpflichtet, ein Sportler reinsten Wasser, den man ein SUV-Gewand übergestreift hat. 340 PS bietet der kleinste Benzinmotor an, 400 der momentan stärkste.
Der Diesel, der sich in Deutschland wohl am meisten verkaufen lassen wird, hat 258 PS. Alles sind natürlich Sechszylinder, alle haben Allrad für narrensichere Traktion in sportlichen Kurven und auch als Sicherheitsreserve, falls sich ein Macan doch mal in die Kiesgrube verirrt.
Macan kommt aus dem Indonesischen und heißt dort Tiger. Der wird in Leipzig auf die Menschen losgelassen, dort wird er gebaut und kommt ab 5. April des kommenden Jahres zu den Händlern. Die Plattform des Macan stammt vom Audi Q5, aber das war es dann schon mit der Bedienung aus dem VW-Konzernregal.
Alles andere, so seine Väter, sei Porsche pur. Daran lässt schon das Äußere keinen Zweifel. Der Macan sieht aus wie ein kleiner Cayenne und arbeitet wie dieser mit den Design-Impulsen, die vom Klassiker 911 ausgehen. Bei 57 300 Euro beginnt die Preisliste für den Neuling, mit sinnvollen und lockenden Extras - wie erstmals in diesem Segment Luftfederung - erreicht man schnell 70 000 Euro für die kleine Version.
Bis zum Cayenne ist es preislich in der Basisversion nicht weit. Den gibt es für 59 350 Euro. Da darf man in der Tat auf den hausinternen Konkurrenzkampf gespannt sein. Der Macan müht sich gar nicht erst, höhere Sitzposition vorzugaukeln, man nimmt sportlich tief Platz.
Den Platz innen empfindet man für diese Wagenklasse als ausreichend, trotz der fast coupéartig abfallenden Hecklinie ist hinten gut Kopffreiheit. Die sehr schräge Heckklappe reduziert wohl etwas das Kofferraumvolumen, aber 500 Liter sind schon ganz passabel.
Die Mittelkonsole zieht sich mächtig zwischen den Vordersitzen durch. Hinterm Lenkrad dominiert der große Drehzahlmesser. Der Zündschlüssel sitzt traditionell links der Lenksäule und wie im Elfer thront auf dem Armaturenbrett eine Stoppuhr für schnelle Runden im Sport-SUV.
In der stärksten Variante flitzt er hoch bis zu 266 km/h und auf dem Weg dorthin kann man nach weniger als fünf Sekunden über die Tempo 100-Marke fliegen. Mit dem „schwächeren“ Motor verspricht Porsche 254 km/h. Alle Triebwerke sind mit einem Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert, es gibt Schalt-Paddel am Lenkrad und alle die üblichen Assistenzsysteme, die helfen, die Kraft sicher auf die Straße zu bringen.
Und weil der Macan aus einer Sportwagenfabrik kommt, hat er natürlich (serienmäßig) auch die kleine Power-Taste wie der 911er, die die Gasannahme und die Schaltzeiten noch auf mehr Sportlichkeit trimmt.
Porsche kauft man nicht, um zu sparen, aber klug chauffiert, soll der kleinste Benziner im Normverbrauch mit 8,7 Liter auskommen, der Diesel mit 6,1 Liter. Die Kundschaft wird wissen, das es dabei nicht bleibt. Eine Start-Stopp-Automatik unterstützt den Sportler hinterm Lenkrad bei seinen Sparversuchen im teuersten und sportlichsten kompakten SUV den es derzeit gibt.