Renault Mégane GT: Laden ganz nach Last und Laune
Der Mégane GT verbindet die Eigenschaften des Kombis mit denen eines Sportwagens.
Düsseldorf. Es ist ganz klar der Sieg des Bauches über den Kopf. Diesen Wagen muss man nicht verstehen, den kann man nur lieben - oder eben auch nicht. Was die Franzosen mit dem Renault Mégane GT auf das um zwölf Millimeter abgesenkte Sportfahrwerk gestellt haben, ist jede Menge Gefühl und Agilität.
Was nicht heißen muss, dass der GT nicht auch praktisch wäre. Denn das Kürzel GT steht - leicht verwirrend - bei diesem Wagen sowohl für Grandtour (für den hauseigenen Kombi) als auch für Gran Turismo (etwa: große Fahrt).
Einzig verfügbare Triebwerke sind der 160-PSSelbstzünder mit zwei Litern Hubraum und ein gleichgroßer Benziner, der allerdings 180 PS (132 kW) mobilisiert. Beide sind Turbo-beatmet.
Standesgemäß sind das Sportfahrwerk sowie die Optik, die sich aller Elemente bedient, die im Technik-Duden zwischen den Buchstaben B (wie Bescheidenheit) und U (für Understatement) aufgeführt sind: dynamische Front- und Heckschürze in Titanoptik, gedunkelte Scheinwerfergehäuse, schmucke 18-Zoll-Alus in 225er Breite, Sportlenkrad und Sportsitze mit GTSchriftzug an den Kopfstützen.
Der Motor ist sofort nach dem Drücken des Startknopfes hellwach. Jenseits von 1 700 Touren treibt der Turbo sein wildes Spiel mit den vier Kolben. Selbst kleinste Gasbefehle werden in vehementen Vortrieb umgesetzt. Die angetriebenen Vorderachse bringt die Kraft fast verlustfrei auf die Straße.
Notfalls greift die Antischlupfregelung ein, um Traktionsmängel abzupuffern. Geschaltet wird per Hand über sechs Gänge. In acht Sekunden ist man auf Tempo 100. Der Vorschub reicht bis 225 km/h. Der Verbrauch pegelt sich bei etwa 8,5 Litern Super ein.
Zeitgenossen mit der Wasserverdrängung eines Ottfried Fischer leiden auf den Sportsitzen. Der Rest der Menschheit aber genießt die präzise Führung der Polster. Nicht zu verachten sind maximale 1 547 Liter Gepäckraum. An diesem Punkt ist der 25 750 Euro teure GT nicht nur der Gran Turismo, sondern ganz klar auch der Grandtour.